Ostern | Osterhase
FELDHASEN: IHR LEBENSRAUM IST BEDROHT
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In Bayern nimmt die Zahl der Feldhasen vielerorts eher zu - zumindest nach den Erhebungen des bayerischen Jagdverbands. Er zählt die Hasen regelmäßig. In bestimmten Revieren erfassten die Experten im vergangenen Jahr im Schnitt 37 Feldhasen pro 100 Hektar und damit mehr Tiere als 2018. Damals waren es durchschnittlich 27 Exemplare. Flächendeckende Daten liegen den Jägern allerdings nicht vor. Generell sei in den Revieren, in denen in den vergangenen Jahren gezählt wurde, ein Anstieg der Hasen-Zahl zu verzeichnen, hieß es vom Verband mit Sitz in Feldkirchen bei München. Eine Ursache für den steigenden Bestand könne die trockene, warme Witterung im Frühjahr der letzten zwei Jahre sein, wodurch weniger Hasen durch Kälte und Nässe starben.
Der Bund Naturschutz in Bayern warnt trotzdem: Schwindende Lebensräume, der Mangel an Kräutern und zunehmender Verkehr machten dem Feldhasen das Leben schwer. Während er früher ein "Allerweltstier" war, sei sein Anblick heute seltener geworden. Der Feldhase stehe auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. "Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume", fordert Christine Margraf vom Bund Naturschutz. Pflanzen wie Margeriten, Wilde Möhre, Fenchel, Kamille, Rotschwingel oder Klee sind nach Verbandsangaben für den Feldhasen besonders im Frühjahr wichtig, wenn sein Nachwuchs fette und gesunde Milch braucht.
Auch der Jagdverband sieht Probleme für den Feldhasenbestand durch die Zerstörung von Biotopen und Maschinen der Landwirtschaft. Jedes Jahr würden Tausende der Tiere von den scharfen Messern der Maschinen getötet.
Übrigens: Der Feldhase bringt nach Angaben der Verbände bis zu sechs Kilogramm auf die Waage. Auf der Flucht vor Feinden kann er bis zu 70 Stundenkilometer schnell werden. Verfolger schüttelt er ab, indem er Haken schlägt oder Sprünge macht: bis zu drei Meter hoch und sieben Meter weit. Sogar boxen können die männlichen Exemplare, sie liefern sich Kämpfe und Wettrennen um die Gunst der Weibchen. Gut zu unterscheiden vom Wildkaninchen sind Feldhasen an ihren langen Ohren, die Löffel genannt werden.
Und was hat der Hase mit Ostern zu tun? Volkskundler vermuten, dass er als Symbol des Lebens die zur Osterzeit erwachende Natur versinnbildlichen soll. Das liegt wohl daran, dass das Tier vor allem im Frühjahr auf den Feldern zu sehen ist. In dieser Zeit können sich Hasen rasch vermehren. Sie sind deshalb ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben. Nach Angaben des Jagdverbands können Feldhasen drei bis viermal im Jahr ein bis vier voll entwickelte Junge zur Welt bringen.
Quelle: dpa