Leerer Teller
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Neue Studie | Nahrungsentzug

ESSEN, FASTEN, ESSEN, FASTEN

Pünktlich zur Fastenzeit gibt es eine neue Studie: Der periodische Verzicht auf Nahrung kann einem beginnenden Diabetes Typ II entgegenwirken. Intervallfasten wirkt nicht nur heilend auf die Stoffwechselvorgänge im Körper und verlängert das Leben, es kann möglicherweise auch bei Krebstherapien unterstützend wirken.

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Alles begann mit Mäusen. Eine Gruppe der Nager wähnte sich im Paradies: 24 Stunden am Tag durften sie so viel fressen, wie sie wollten. Die anderen Mäuse der Kontrollgruppe erhielten die gleiche Menge Futter in der Hälfte der Zeit.

Kaum überraschend: Diejenigen Tiere mit unbegrenztem Zugang wurden dick und bekamen Diabetes. Die anderen blieben schlank und gesund. Eigentlich ist es ja logisch: In der Entwicklungsgeschichte der Menschheit galt lange Zeit der Wechsel von Schlemmer- und Hungerzeiten; Notzeiten folgten Phasen des ungehemmten Essens. Die Universität Graz stellte den Mäuseversuch sozusagen nach; 50 Probanden durften ein halbes Jahr lang rund um die Uhr zu sich nehmen, was sie wollten, die zahlenmäßig gleiche Gegengruppe durfte das nur jeden zweiten Tag. Am anderen Tag gab es – nichts, außer Wasser. Die Forscher notierten staunend die Blutwerte der zweiten Gruppe: Der Blutdruck ging runter, der Zuckerspiegel sank gleichzeitig mit den Entzündungsmarkern.

Intervallfasten, der neue Trend: Bei der 5:2-Form dürfen Menschen fünf Tage essen, was sie wollen und fasten dann zwei Tage. Bei der 8:16-Regel muss man 16 Stunden am Stück auf Nahrung verzichten, am besten bei Ausnutzung der natürlichen nächtlichen Esspause: Ab 17 Uhr keine Nahrungsaufnahme mehr, dafür erst am nächsten Morgen um neun wieder. Wichtig: Zu Zeiten der Nahrungsaufnahme nicht mehr essen als sonst, mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten warten. Nur so geht der Körper an seine Fettreserven und schüttet nicht unentwegt Insulin aus. Ein kleiner, aber wichtiger Nebeneffekt: Übergewichtige Menschen nehmen so ab. Normalgewichtige bleiben, wie sie sind. Rund zwei Wochen soll es dauern, bis der Körper sich an die neuen Essenszeiten gewöhnt hat.

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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