Insulinresistenz | Neurowissenschaft
ESS-BREMSE WIRKT NICHT
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In der Fachzeitschrift „Nature Communicatios“ wird Studienleiterin Dr. Stefanie Brassen vom Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE zitiert: „Im Normalfall reduziert Insulin im Gehirn den belohnungswert insbesondere hochkalorischer Nahrungsmittel und somit die Gefahr des Überessens. Die Hauptergebnisse unserer Studie zeigen, dass Insulin im Gehirn bei Probanden mit normaler Insulin-Sensitivität die Präferenz von Nahrungsmitteln deutlich reduziert und das so genannte Belohnungssystem hemmt.“ Bei Studienteilnehmern mit Insulin-Resistenz hat sich dagegen keiner dieser Effekte gezeigt.
Daraus folgt: Insulin-Resistenz ist für die Ausprägung von krankhaftem Essverhalten bereits bei nicht-diabetischen, jedoch übergewichtigen Menschen von Bedeutung. In nachfolgenden Studien will man nun untersuchen, wie sich die Gewichtsabnahme nach einer dreimonatigen Diät auf die Wirkung des Insulins im Gehirn auswirkt.
Als „Sättigungshormon“ wird Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert und nach dem Essen ins Blut abgegeben. Dort führt es im Normalfall zum Abbau des durch die Nahrungsaufnahme gestiegenen Zuckerspiegels. Bei Übergewicht, Adipositas und Diabetes ist diese Wirkung aufgrund zunehmender Insulinresistenz vermindert.
Alexandra Regner PTA/Redaktion