Ein Arzt hält eine Impf-Phiole hoch, die die Aufschrift "Covid-19 Vaccine" trägt.
Das Tübinger Unternehmen CureVac kann nun seinen Coronavirus-Impfstoff an gesunden Probanden testen. © sittithat tangwitthayaphum / iStock / Getty Images Plus

Impfstoff | Forschung

ES GEHT LOS: CUREVAC-STUDIE BEGINNT

Ein sperriger Name: CVnCoV heißt die Vakzine des biopharmazeutischen Unternehmens aus Tübingen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Phase-I-Studie des mRNA-Impfstoffs genehmigt.

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Die klinische Studie an 168 Gesunden dient dazu, die Wirksamkeit und die Sicherheit des Impfstoffkandidaten zu ermitteln. Drei Einrichtungen forschen mit: das Institut für Tropenmedizin in Tübingen, das Tropeninstitut des Universitätsklinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Medizinische Hochschule Hannover und das Universitätsklinikum Gent in Belgien.

Auch die richtige Dosis soll bestimmt werden. Dazu teilten die Forscher die Probanden in vier Gruppen ein: Eine erhält Injektionen von zwei Mikrogramm (µg), eine weitere vier µg, eine Gruppe acht µg und die restlichen Teilnehmer ein Placebo. Geimpft wird zu Beginn der Studie und erneut nach etwa einem Monat.

Der Wirkstoff enthält Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA), die in winzige Fettteilchen verpackt ist. Aus dieser Erbsubstanz bildet der Körper nach der Injektion das Spike-Protein des SARS-CoV-2, eine spezifische Struktur in der Virushülle. Gegen dieses Protein soll der Geimpfte dann Antikörper und T-Zellen bilden - ähnlich wie bei einer natürlichen Immunantwort nach einer Infektion. Mögliche Nebenwirkungen sind infektionsverstärkende Antikörperbildung oder eine Veränderung der Immunantwort, die Organschäden auslösen könnte. PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek schätzt das Risiko allerdings als "theoretisches Risiko", also äußerst gering, ein.

CVnCoV ist der zweite potenzielle Impfstoff, der in die Studienphase geht. Eine ähnliche Vakzine wird seit etwa zwei Monaten vom Mainzer Unternehmen BioNTech getestet. Die Studienerlaubnis für CVnCoV wurde innerhalb von nur neun Tagen erteilt, da CureVac sich bereits im Vorfeld mit dem PEI ausgetauscht hatte. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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