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DER LACK IST NOCH NICHT AB
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Gepflegte und dazu lackierte Fingernägel sind so groß in Mode wie nie. Statistiken besagen, dass rund ein Viertel der Frauen hierzulande mindestens einmal pro Woche zum Fläschchen mit ihrer Lieblingsfarbe greifen. Lediglich 22 Prozent der Frauen verzichten komplett auf Nagellack. Hinweisen zufolge färbte schon Cleopatra ihre Nägel mit Henna. In den 1930er Jahren entdeckte Charles Revson dann das Potenzial der Farblacke für die Nägel – der Rest ist Geschichte.
Rot oder Rosa, das ist hier die FrageHeute können Frauen nicht nur zwischen tausenden Farben wählen, sondern auch zwischen Produkten zum Aufkleben oder Abziehen. Doch nach wie vor sind rot, rosa sowie ein tiefes schwarzrot die Highlights bei Nagellack. Wird das Produkt perfekt aufgetragen, wozu es mehr als dem alleinigen Farblack bedarf, ist auch von Profis optisch kein Unterschied zwischen einem preisgünstigen und einem hochpreisigen Lack zu erkennen. Allerdings kann je nach Produkt die Haltbarkeit differieren. Ebenso das Handling, zum Beispiel durch einen schmalen oder breiten Pinsel zum Auftragen. Ferner hat die Konsistenz des Lackes Einfluss auf das Ergebnis.
Fünf Freunde für perfekt gelackte Nägel Heute muss keiner ins Profistudio gehen, um sich an seinen farbigen Nägeln zu erfreuen. Das geht auch dank heimischer Maniküre. Dazu bedarf es Base Coat, Farblack, Top Coat, Korrekturstift und Nagellackentferner. Bevor es losgehen kann sollten die Nägel manikürt und von alten Lackresten befreit werden. Damit jede einzelne Schicht durchtrocknet und optimal haftet, muss die Nagelplatte sauber, trocken und fettfrei sein.
Zuerst eine dünne Schicht Unterlack auf den kompletten Nagel auftragen. Anspruchsvolle Nägel profitieren von weiteren Zusätzen im Unterlack, beispielsweise einen Härter für splittrige, brüchige Nägel oder zur Glättung der Nageloberfläche. Empfehlen Sie unbedingt einen Unterlack: Er schützt den Nagel vor Verfärbungen durch Farblack, kann pflegende Inhaltsstoffe enthalten, die Langlebigkeit des Farblacks positiv beeinflussen und den Auftrag des Lackes erleichtern.
So hält der Lack länger
Damit der Lack nicht so schnell dick und zähflüssig wird, die Fläschchen im Kühlschrank aufbewahren. Es hilft auch, den Flaschenhals sauber zu halten: Dazu etwas Nagellackentferner auf ein Wattepad geben und den Flaschenhals damit von eingetrockneten Lackresten befreien. Ist der Lack doch einmal zähflüssig geworden, können ein bis zwei Tropfen Nagellackentferner helfen. Dazu das verschlossene Fläschchen samt der Tröpfchen Nagellackentferner gründlich schütteln. Alternativ gibt es im Handel spezielle Tropfen zur Verdünnung. Wer es ganz ohne Chemie wünscht, stellt das verschlossene Fläschchen eine Stunde in heißes Wasser. Auch dann wird der Lack wieder flüssiger.
Wichtig: ausreichende Trockenphase Am besten wird die Farbe in zwei Schichten lackiert. Die Untere sollte dabei etwas dünner aufgetragen werden. Erst wenn sie vollständig durchgetrocknet ist, je nach Lack in fünf bis zehn Minuten, die zweite, etwas dickere Schicht aufpinseln. Wer sich vermalt, greift dann zum Nagellackkorrekturstift. Es funktioniert zwar auch mit einem in Nagellackentferner getauchten Wattestäbchen. Der Korrekturstift ist jedoch präziser, da er eine abgeschrägte Spitze hat und fusselfrei ist. Am besten sofort nach dem Vermalen mit dem Stift Überreste entfernen. Dann beginnt das vollständige Trocknen. Hier nützt es nichts, die Nägel, wenn sie leicht angetrocknet sind, unter kaltes Wasser zu halten oder in den Kühlschrank zu greifen.
Denn zwei Schichten Farblack brauchen im Schnitt mindestens 15 Minuten, bis sie bereit für den Überlack sind. Beim Top Coat gibt es, ähnlich wie beim Unterlack, diverse Ausführungen: matt, halbmatt, hochglänzend, in verschiedenen Oberflächenkörnungen wie sandig oder mit Glitter. Ferner in Gel-Optik, gegen Splittern und als schnell trocknende Formulierung. Wird ein „quick-dry“ Überlack verwendet, sind die lackierten Nägel nach weiteren fünf Minuten trocken. Bei allen anderen Produkten lohnt es sich noch einmal zehn Minuten zu warten. Im Anschluss nicht direkt ins Bett gehen. Da der Lack noch nicht komplett durchgehärtet ist, können am nächsten Morgen feine Abdrücke der Haare auf den Nägeln erscheinen. Wer die Trocknung ankurbeln möchte, verwendet spezielle Trockensprays, welche die übliche Trocknungszeit um die Hälfte verkürzen können.
Gel-Lack und bunte Abziehbilder In professionellen Studios wird mit Shellack oder Gel gearbeitet. Dazu bedarf es spezieller Lacke und UV-Lampen zum Trocknen. Gelnägel haben dabei einen ganz besonderen Glanz, mehr Volumen und ihr Farbergebnis ist länger haltbar. Kein Wunder, dass Hersteller in ihren Labors ähnliche Produkte für den heimischen Farbanstrich entwickelt haben. Heute gibt es Gel-Nagellack sowie speziellen Gel-Überlack in so gut wie jeder Farbe im Einzelhandel zu kaufen. Eine Trocknungslampe ist dabei überflüssig. Ebenfalls spezielle Entferner, es reicht herkömmlicher Nagellackentferner.
Daneben gibt es Lacke mit mattem, halbmattem oder „glossy“ Finish. Und natürlich mit Glitzer oder anderen Schmuck-Partikeln. Um sie wieder vom Nagel zu lösen, bedarf es eines speziellen Entferners, da herkömmliche Produkte diese groben Partikel kaum entfernen können. Im Trend liegen außerdem Lacke, die sich ganz einfach wieder abziehen lassen. Praktisch und schnell geht es auch mit vorgeformten Stickern oder hauchdünnen Folien, die auf trockene, fettfreie Nägel geklebt werden. Anschließend in Form feilen und mit einem speziellen Überlack fixieren.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/19 ab Seite 110.
Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin