Mann auf der Toilette
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Durchfallerkrankungen | Bakterium

DER FEIND IM GRILLGUT

Es ist klein, gemein und heißt Campylobacter. Das Bakterium verursacht sehr ansteckenden Durchfall und ist stark im Kommen.

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Und obwohl es so winzig ist, versetzt es eine ganze Behörde in Alarmbereitschaft. Deutschland verzeichne aktuell rund 75 000 Fälle, warnte der Präsident des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR). Und das alles nur, weil die Küchenhygiene zu kurz komme.

Campylobacter ist ein spiralig gebogenes, stäbchenförmiges Bakterium, das schon in geringsten Mengen eine Infektion auslösen kann. Vor allem sind es die Sorten C. jejuni und C. coli, die gern auf rohem Geflügelfleisch, in Hühnereiern, auf rohem Mett oder in Rohmilch lauern. Spült man also das Brett, auf dem das Putenschnitzel gerade für das indische Curry geschnitten wurde, nicht ordentlich ab, harren Campylobacter in komfortabler Umgebung auf das nächste Lebensmittel, das sie besetzen können. Auch auf Fingerspitzen fühlen sie sich wohl, sie sind das ideale Transportmittel; wissenschaftlich heißt diese Art der Übertragung Kreuzkontamination.

Wer also zuerst das rohe Hühnerbrüstchen angefasst hat und dann die Bratwurst auf den Grill legt, darf sich nicht wundern, wenn die Familie an Durchfall erkrankt. Alles in allem erinnert der Übertragungsweg und das Vorkommen stark an die Salmonellen, die vor einigen Jahren Hobbyköche und Hausfrauen in Angst und Schrecken versetzten.

Campylobacter ist eigentlich eine Zoonose; eine Infektionskrankheit also, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird. Im Hund und in der Katze vermehrt sie sich prächtig; unsere Tiere haben dabei keinerlei Beschwerden. „Während der Speisenzubereitung nicht streicheln“ rät das BfR und hält auch Tipps für sonstige Hygienemaßnahmen parat: Geflügel- und Fleischgerichte sollten immer ausreichende erhitzt und durchgegart und Rohmilch vor dem Verzehr abgekocht werden. Vor allem das Tauwasser von aufgetautem Fleisch sollte sorgfältig entsorgt werden. Und: Öfters mal die Hände waschen!

Mehr dazu auf www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps-schutz-vor-lebensmittelbedingten-infektionen-mit-campylobacter.pdf

Alexandra Regner,

PTA und Redaktion

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