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Fit für die Beratung

DAS ERSTE ZÄHNCHEN

Für viele Babys ist das Zahnen eine Qual, aber auch für deren Eltern kann es eine schwierige Zeit sein. Bewährte Hilfen sind ein gekühlter Beißring und ein schmerzlinderndes Mundgel aus der Apotheke.

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Das erste Zähnchen eines Babys ist ein mit Spannung erwartetes Ereignis, ähnlich wie später seine ersten Schritte und sein erstes Wort. Doch häufig wird das Zahnen durch die Schmerzen getrübt, die das kleine Kind dabei erleidet. Und das nicht nur beim ersten Zähnchen, sondern auch bei allen weiteren, die folgen. Zwar ist das Zahnen keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Entwicklungsprozess, dennoch sollte ein Baby dabei nicht unnötig leiden müssen.

Oftmals reichen die elterliche Zuwendung und ein Beißring bereits aus. Lässt sich ein Kind dadurch nicht beruhigen, kann ihm die zusätzliche Anwendung eines lokal schmerzlindernden Gels unnötiges Leid ersparen. Allerdings sollte das Gel hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit höchsten Ansprüchen genügen und daher äußerst sorgfältig ausgewählt werden. Hierbei kann das Apothekenteam betroffenen Eltern beratend und kompetent zur Seite stehen.

Milchzähne und Zahnwechsel Der Durchbruch der Zähne aus dem Kieferknochen in die Mundhöhle wird in der Fachsprache als Dentition bezeichnet. Eine solche erlebt ein Mensch zwei- bis dreimal: zuerst durch die Milchzähne und wenige Jahre später durch die bleibenden Zähne. Das erste Zähnchen ist in aller Regel ein mittlerer, unterer Schneidezahn. Dieser bricht bei den meisten Säuglingen im Alter von sechs bis acht Monaten durch.

Bis zum ersten Geburtstag haben sich zumeist alle Schneidezähne den Weg in die Mundhöhle gebahnt. Erst dann folgen nach und nach die Eck- und die Backenzähne. Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr ist das Milchgebiss zumeist komplett. Dieses verbleibt so lange im Mund, bis die darunter liegenden, bleibenden Zähne die Wurzeln der Milchzähne auflösen und folglich die Milchzahnkronen ausfallen. Dieser – als Zahnwechsel bezeichnete – Vorgang erfolgt vom sechsten bis zum 12. Lebensjahr.

Den Abschluss bilden die Weisheitszähne, die ab dem 16. Lebensjahr durchbrechen können. Während das Milchgebiss aus nur 20 Zähnen besteht, sind es beim bleibenden Gebiss insgesamt 32 Zähne, einschließlich der Weisheitszähne. Der Zeitpunkt für den Durchbruch der Zähne, aber auch deren Größe und Anzahl, ist dem Wachstum des Kiefers angepasst.

Quälend für Baby und Eltern Einige Säuglinge überstehen die Phasen des Zahnens völlig problemlos, für andere sind sie eine Qual. Schon vor dem Durchbruch des Zahnes sind die Kinder unruhig, quengelig und weinerlich. An der betroffenen Stelle ist das Zahnfleisch gerötet und geschwollen. Vermehrte Speichelbildung führt zum übermäßigen „Sabbern“. Dieses erfolgt nicht ohne Grund: Die Inhaltsstoffe des Speichels wirken antibakteriell und wundheilungsfördernd. Außerdem dienen sie der Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Häufig kommt es beim Zahnen zu Schmerzen. Verursacht werden diese durch Entzündungen des Zahnfleisches sowie den Druck, den der durchbrechende Zahn auf dieses ausübt. So handelt es sich – genau gesagt – beim Zahnen um Zahnfleischschmerzen. Viele Kinder sind zugleich appetitlos, so dass sie sogar die Nahrungsaufnahme verweigern. Manchmal sind gleichzeitig die Wangen gerötet und mit Pusteln übersäht. Ist der Zahn dann endlich in der Mundhöhle sichtbar, ist das Baby bald wieder wohlauf.

Bei Fieber und Durchfall zum Kinderarzt! Manche Säuglinge sind während des Zahnens sogar regelrecht krank. Sie leiden unter einem Infekt der Atemwege oder des Magen- Darm-Traktes. Die Zusammenhänge kann die Medizin bisher nicht erklären. Möglicherweise handelt es sich um ein eher zufälliges Geschehen, weil im Körper des Babys mehrere Entwicklungsprozesse gleichzeitig erfolgen. Nachfolgend ein paar Hypothesen, die die Situation näher beleuchten: Säuglinge und Kleinkinder haben ein noch unreifes Immunsystem, weshalb sie von Natur aus häufig an Infekten leiden.

TIPPS FÜR ELTERN
Leichter Druck auf die betroffene Zahnleiste lindert dem Baby den Schmerz. Zugleich hilft er dem Zähnchen, sich durch das Zahnfleisch zu bohren:
+ Einige Babys machen intuitiv das Richtige. Sie schieben ihre Hand oder die Faust in den Mund und kauen darauf herum.
+ Eine empfehlenswerte Zahnungshilfe ist ein Beißring: Am besten gut gekühlt, weil Kälte ebenfalls Schmerzen mindert. Das Kühlen darf jedoch keinesfalls im Gefrierfach erfolgen, weil damit ein hohes Risiko für Erfrierungen verbunden ist.
+ Eltern können das Zahnfleisch an den geröteten Stellen massieren: zum Beispiel mit einem sauberen Finger (mit kurzen Fingernägeln), einer Kinderzahnbürste oder einem speziellen Gummifingerhut mit Noppen.
+ Unbedingt abzuraten ist von Hausmitteln wie Veilchenwurzeln und Bernsteinketten. Veilchenwurzeln sind hygienisch bedenklich (bakterielle Kontamination). Bernsteinketten können reißen und deren Einzelteile vom Baby leicht verschluckt werden.

So kann das Zahnen rein zufällig mit einem Infekt zusammenfallen. Andererseits ist es denkbar, dass die kindlichen Abwehrkräfte durch das Zahnen belastet werden, was die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern erhöht. Umgekehrt führen Infekte zu Fieber. Dieses wiederum aktiviert die Mechanismen der Immunabwehr, möglicherweise aber auch die des Zahnens. Und nicht zuletzt: In die Zeit der ersten Zähnchen fällt das allmähliche Zuführen von Beikost zur Muttermilch beziehungsweise das Abstillen. Eine enorme Umstellung für das Baby, mit der sich sein Organismus und seine Abwehrkräfte auseinandersetzen müssen.

Unabhängig davon: Leidet ein Baby während des Zahnens unter Fieber, Durchfall und/oder Erbrechen, sollte es einem Kinderarzt vorgestellt werden. Er weiß am besten, welche Maßnahmen erforderlich sind: zum Beispiel fiebersenkende Zäpfchen und/oder eine Elektrolyt- Glukose-Lösung.

Zahnpflege beginnt beim ersten Zähnchen Die Milchzähne dienen als Platzhalter und Wegbereiter für das bleibende Gebiss. Sie sorgen dafür, dass sich der wachsende Kiefer gut entwickelt und die bleibenden Zähne später ihre richtige Position einnehmen können. Dieser Entwicklungsprozess kann beeinträchtigt werden, wenn Milchzähne zu früh verloren gehen: etwa durch Karies oder einen Unfall. Je geringer der Kariesbefall der Milchzähne ist, desto weniger Karies erleiden die bleibenden Zähne. So ist es leicht erklärlich, warum der Durchbruch des ersten Milchzahnes der Beginn der zweimal täglichen Zahnpflege ist. Hierfür gibt es speziell für Säuglinge entwickelte Zahnpasten und Zahnbürsten.

Lidocain hilft, das Baby zu beruhigen Der Wirkstoff Lidocain wurde als Lokalanästhetikum bereits 1944 entwickelt. Seither, also schon seit über 70 Jahren, hat sich Lidocain als rasch und anhaltend schmerzlindernd bewährt. Aber nicht nur das, es hat sich auch innerhalb der Gruppe der Lokalanästhetika als sehr gut verträglich erwiesen. So ist Lidocain nicht ohne Grund für die Selbstmedikation zugelassen – DYNEXAN MUNDGEL®. Sogar ohne Altersbegrenzung und damit für die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern – erstattungsfähig bis 12 Jahre.

FÜR GROSS UND KLEIN
Schmerzhafte Zahnungsprobleme treten nicht nur beim Durchbrechen der Milchzähne auf. Ebenso können die bleibenden Zähne, ganz besonders die Weisheitszähne, Schmerzen des Zahnfleisches hervorrufen. Auch dann kann eine erbsengroße Portion DYNEXAN MUNDGEL® eine rasch wirksame Hilfe sein. Bei Kindern (wie bei Säuglingen und Kleinkindern) kann diese bis zu viermal täglich und bei Erwachsenen bis zu achtmal täglich aufgetragen werden.

Auf Herz und Nieren geprüft Das positive Nutzen-Risiko-Profil von DYNEXAN MUNDGEL® ist als Arzneimittel umfassend geprüft und seitdem kontinuierlich klinisch bestätigt worden. Daher ist es nicht nur eine Zahnungshilfe, sondern zugleich ein rasch wirksames und für Säuglinge und Kleinkinder sehr gut verträgliches Schmerzmittel. Es ist ausschließlich lokal wirksam, also lediglich am behandelten Zahnfleischareal. Dort wird der Wirkstoff Lidocain binnen weniger Sekunden bis Minuten resorbiert, weshalb das Baby eine entsprechend rasche Schmerzlinderung verspürt.

Von Eltern einfach anzuwenden Schon eine erbsengroße Portion von DYNEXAN MUNDGEL® reicht aus, um die schmerzhaften Zahnungsprobleme eines Babys rasch lindern zu können. Hierfür wird das Gel mit sauberen Fingern auf die gerötete und geschwollene Stelle des Zahnfleisches aufgetragen und vorsichtig einmassiert. Damit das Gel dort besonders gut haftet, sollte der Applikationsort zuvor mit einem Wattestäbchen oder einem sauberen Tuch trocken getupft werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann die Anwendung von DYNEXAN MUNDGEL® bis zu viermal täglich erfolgen.

 Mundgel ist nicht gleich Mundgel! Ein Präparat zur Anwendung in der Mundhöhle bei Säuglingen und Kleinkindern, sollte keine kritischen Hilfs- und Wirkstoffe enthalten: Hierzu gehören vor allem Alkohol, Laktose, Gluten und Zucker. Vorsicht gilt auch bei bestimmten pflanzlichen Inhaltsstoffen (zum Beispiel bei Kamillenextrakten). Diese können bei empfindlichen Säuglingen und Kleinkindern zusätzliche Risiken für allergische und andere unerwünschte Schleimhautreaktionen bergen.

DYNEXAN MUNDGEL® wird den hohen Ansprüchen der jüngsten Altersgruppe gerecht. Es ist ein Lidocain-Monopräparat und enthält zudem keine kritischen Hilfsstoffe. So ist DYNEXAN MUNDGEL® nicht ohne Grund ein für die Allerkleinsten zugelassenes Arzneimittel. Hingegen sind andere Schmerzgele und Zahnungshilfen lediglich als Kosmetikum, homöopathisches oder traditionelles Präparat auf dem Markt und werden auch außerhalb der Apotheke verkauft.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/15 ab Seite 52.

DYNEXAN MUNDGEL®. Zusammensetzung: 1 g Gel enth.: Wirkstoff: Lidocainhydrochlorid 1H2O 20 mg; weit. Bestandteile: Benzalkoniumchlorid, Bitterfenchelöl, Glycerol, Guargalaktomannan, Minzöl, dickfl. Paraffin, Pfefferminzöl, Saccharin-Natrium, hochdisp. Siliciumdioxid, Sternanisöl, Thymol, Titandioxid, weißes Vaselin, ger. Wasser. Anw.: Zur zeitweiligen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen an Mundschleimhaut, Zahnfleisch und Lippen. Gegenanz.: Absolut: Überempfindl. gegenüber den Inhaltsst. von DYNEXAN MUNDGEL® od. gegen and. Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Relativ: Pat. mit schw. Störungen d. Reizbildungs- u. Reizleitungssystems am Herzen, akuter dekompensierter Herzinsuffizienz u. schw. Nieren- od. Lebererkrankungen. Nebenw.: Sehr selten (< 0,01 % einschließl. Einzelfälle): lokale allerg. u. nichtallerg. Reakt. (z. B. Brennen, Schwellungen, Rötungen, Jucken, Urtikaria, Kontaktdermatitis, Exantheme, Schmerzen), Geschmacksveränd., Gefühllosigk., anaphylakt. Reakt. u. Schockreakt. mit begleitender Symptomatik. Stand: Juli 2012

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