Ein Kind sitzt mit seinem Stoffhasen im Bett eines Krankenhauses und trägt einen Mundschutz.
Laut Holger Lode, Direktor einer Kinderklinik in Mecklenburg-Vorpommern, leiden Kinder extrem unter den aktuellen Maßnahmen. © FamVeld / iStock / Getty Images Plus

Infektion | Heranwachsende

COVID KIDS

Wie viele Kinder und Jugendliche infizieren sich mit Sars-CoV-2? Dieser Frage will die Kinderklinik der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) mit dem Projekt „Covid Kid Vorpommern“ für die gleichnamige Region nachgehen.

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Die tatsächliche Infektionsrate sei schon bei Erwachsenen unklar, sagte Almut Meyer-Bahlburg am Donnerstag. „Und bei den Kindern wissen wir es eben auch gar nicht“, so die Oberärztin im Bereich Allgemeine Pädiatrie. Zudem wolle man wissen, wie sich die Infektionsrate im Laufe der Zeit verändere. Eine wichtige Frage auch mit Blick auf die geplante Öffnung von Schulen und Kitas.

Da sind wir natürlich auch gespannt, ob es dann weiter ansteigt.

Auch wegen der Erfahrungen mit anderen Infektionskrankheiten glaube sie, dass sich das Coronavirus „natürlich“ in der Schule verbreite - zumal die Kinder sehr wenige Symptome oder auch gar keine hätten.

In den kommenden anderthalb Jahren wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen 1000 bis 2000 Blutproben von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren auf Antikörper untersuchen. Dabei sollen Proben genutzt werden, die im Zuge einer Behandlung an einer der Kinderkliniken in Vorpommern ohnehin entnommen wurden oder noch werden. Dabei sind laut Meyer-Bahlburg neben der UMG Anklam, Bergen, Stralsund, Demmin, Wolgast sowie eine Kinderarztpraxis. Weiter Praxen könnten hinzukommen. Die Teilnahme erfolge nach Zustimmung der Eltern beziehungsweise der Jugendlichen. Die Untersuchungen geben dabei eher Aufschluss über zurückliegende Infektionen und sagten weniger über den aktuellen Stand aus, hieß es. Abstrichergebnisse würden aber auch miteinbezogen, sofern sie bereits vorliegen.

Zudem nutzen die Wissenschaftler einen Fragebogen: Gab es Corona-Symptome, wie sieht der Haushalt aus, was machen die Kinder in der Freizeit, wie empfinden Kinder und Eltern die Pandemie-Situation?

Laut Holger Lode, Direktor der Kinderklinik, ist dieser letzte Punkt extrem wichtig. „Die werden gar nicht richtig krank davon.“ Man sehe in der Klinik praktisch keine stationäre Aufnahme wegen einer Corona-Infektion. Doch für Kinder sei diese Pandemie dennoch eine Katastrophe.

Sie leiden extrem unter diesen Maßnahmen. Man erzeugt eine Coronavirus-Generation von Kindern.

Daraus ergeben sich auch Fragen für etwaige Impfungen von Kindern. Lode zufolge könne man Kinder nicht von einer Impfkampagne ausnehmen. Meyer-Bahlburg gibt zu bedenken, man würde Kinder vor allem dafür impfen, um andere zu schützen. „Nicht um die Kinder selbst zu schützen, weil wir ja denken, die werden gar nicht besonders krank.“ Man müsse sehen, inwieweit das vertretbar sei und angenommen werde.

Quelle: dpa

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