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Schüßler Salze

BRENNENDES PROBLEM

Akute Nieren-, Harnwegs- und Blasenentzündungen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Bei beginnenden Beschwerden genügen oft die Schüßler Salze und erweisen sich als probate Helfer.

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Die akute Zystitis, die Entzündung der Harnblasenschleimhaut, äußert sich zu Beginn in häufigem Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Schon früh lassen sich Leukozyten und Erythrozyten im Urin nachweisen. Die Entwicklung wird begünstigt durch Kälte und falsche Wischtechniken nach dem Stuhlgang. Erreger sind meist Escherichia-coli-Bakterien, seltener Staphylo- und Streptokokken.

Bei der Urethritis, der Harnröhrenentzündung, und der Ureteritis (Harnleiterentzündung) treten ebenfalls örtlich Schmerzen, Ausfluss und Störungen beim Wasserlassen auf. Die Pyelonephritis (bakterielle Entzündung des Nierenbeckens) entsteht entweder über die ableitenden Harnwege (aszendierend) oder auf dem Blutweg (hämatogen-deszendierend). Häufigste Erreger sind E.-Coli-Keime und Kokken. Begünstigend wirken benigne Prostatahypertrophie, Schwangerschaft, Steinleiden und Diabetes. Die Betroffenen klagen über Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen sowie erhöhte Temperatur.

Die wichtigsten Salze Bei den vier genannten Beschwerden kommen vor allem Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, Nr. 4 Kalium chloratum D6 und Natrium phosphoricum D6 zum Einsatz. Zu Beginn der ersten Symptome empfehle ich für die erste bis zweite Stunde eine Stoßtherapie mit Ferrum phosphoricum und Natrium phosphoricum. Dies bedeutet, dass der Erkrankte alle fünf Minuten eine Tablette dieser beiden Salze im Wechsel einnimmt.

Obwohl diese Gabe das übliche Maß unserer Dosierung übersteigt, möchte ich sie Ihnen doch ans Herz legen. In der Praxis habe ich häufig beobachtet, dass nach ein bis zwei Stunden der „Spuk vorbei“ war. Nach Abklingen der Beschwerden (Harndrang, Strangulationsschmerz etc.) kann viertel- bis halbstündlich eine Tablette „gelutscht“ werden. Sind nur noch leichte Restbeschwerden vorhanden, kommt die Nr. 4 Kalium chloratum D6 zum Einsatz.

Hier genügt am ersten Tag halbstündlich bis stündlich eine Tablette, dann drei bis sechs Mal täglich eine Tablette. Sollten, was äußerst selten bei rechtzeitiger Einnahme vorkommt, noch minimale Restbeschwerden bestehen, kommt die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 zum Einsatz – sie ist das Salz für das dritte Entzündungsstadium (Nr. 3 entspricht dem ersten Stadium, Nr. 4 dem zweiten).

Mein Tipp
Bei chronischen, immer wieder auftretenden Entzündungen von Blase und Harnwegen empfehle ich Ihnen, die Nr. 12 Calcium sulfuricum D6. Alternativ sind außerdem Nr. 16 Lithium chloratum D6 oder Nr. 24 Arsenum jodatum D6 geeignet. Bei allen akuten und chronischen Erkrankungen rate ich außerdem zu den in der Temperatur ansteigenden Fußbädern. Sie sind einfach anzuwenden und ein bewährtes Verfahren der Naturheilkunde. Und so funktioniert es: Beide Füße in eine Schüssel stellen und lauwarmes Wasser (34 °C) bis oberhalb der Knöchel einfüllen. Innerhalb von 15 Minuten lässt man die Wassertemperatur bis auf 42/45 °C ansteigen (wie verträglich). Das geschieht durch Entnahme einer Tasse Wasser aus der Schüssel und Zugießen einer Tasse mit heißem Wasser. Der Temperaturreiz bewirkt eine Erweiterung Blutgefäße und in der Folge eine Durchblutungssteigerung im ganzen Körper – vor allem im Urogenitaltrakt.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/13 auf Seite 52.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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