Blasentang am Strand
Algen werden schon längere Zeit pharmazeutisch genutzt. © Dimos_istock / iStock / Getty Images Plus

Fucus vesiculosus | Adipositas

BLASENTANG SOLL BEIM ABNEHMEN HELFEN

Proteindrink und FdH-Diät waren gestern, jetzt kommt er, der neue Star am Diäthimmel: Der Blasentang. Das meint zumindest die Herstellerfirma; sie hat beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Antrag gestellt, der genehmigt wurde. Fucus vesiculosus gilt nun als „traditionelles Arzneimittel“.

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In Großbritannien und Frankreich sei der Blasentang als Mittel zur Gewichtsreduktion schon seit Jahrzehnten bekannt, erklärte der Hersteller Diapharm in einer Mitteilung. Da die Meeresalge einen hohen Jodgehalt hat, regt sie die Schilddrüse an und in Folge den Stoffwechsel. Dass das BfArM der Alge nun offiziell den Stempel „zur Ergänzung einer Gewichtsreduktionsdiät bei Erwachsenen“ erteilte, machte die Firma öffentlich. Eine Tagesdosis Fucus – so der bisherige Name der Algentablette – enthält laut Diapharm bis zu 210 Mikrogramm Jod. Deshalb müssen vor der Einnahme auch Erkrankungen der Schilddrüse und andere schwerwiegende Grunderkrankungen ausgeschlossen sein. Dieser wichtige Beratungshinweis darf in der Apotheke weder bei der Abgabe von Fucus noch von anderen Nahrungsergänzungsmitteln mit Algen fehlen.

Nun wird die Firma, die den Fucus vermarkten will, das neue Präparat nicht selbst herstellen; sie will lediglich Lizenznehmer sein. Sowieso hat die neue Abnehm-Tablette als Handelspräparat noch keinen Namen.

Blasentang hat wohl jeder schon einmal gesehen, der den Urlaub an der See verbracht hat: Vor allem vor Helgoland gibt es größere Bestände, aber auch in Nord- und Ostsee sowie im Atlantik taucht er auf. Die Pflanze enthält bis zu 0,5 Prozent Jod. Die Pharmaindustrie verwendet ihn seit längerem zur Herstellung von Alginaten; und schon seit dem 19. Jahrhundert wird die Alge zur Behandlung von Adipositas verwendet, da sie über eine Aktivierung der Schilddrüse den Grundumsatz erhöht.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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