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Bayer Vital GmbH | Bepanthen Kinderförderung

WENN KINDER UNGLÜCKLICH SIND – SO KÖNNEN ELTERN HELFEN

Wenn Kinder und Jugendliche sich für nichts mehr begeistern, wenig erzählen, sich nur noch selten mit Gleichaltrigen treffen und sich die meiste Zeit mit sozialen Medien und Internet beschäftigen, können dies Zeichen für den inneren Rückzug sein. Schon vor Corona kannte man solche Phasen bei jungen Heranwachsenden, aber mehrfache Pandemie-Wellen, monatelange Lockdowns und die damit einhergehende Schließung öffentlicher Einrichtungen können Mutlosigkeit und Einsamkeit bei jungen Heranwachsenden noch verstärken.

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„Kindern und Jugendlichen wurde in den letzten Jahren ein Stück weit ihre Sorglosigkeit und Entfaltungsfreiheit genommen“, so Kinderund Jugendpsychologin Elisabeth Raffauf, die auch Mitglied im Expertengremium der Bepanthen-Kinderförderung ist. „Es liegt an uns allen auf sie zu achten und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen.“

Minderjährige von Einsamkeit und Ängsten bedroht

Kommen Sorgen um den globalen Klimawandel oder private Probleme wie Angst vor Ausgrenzung hinzu, kann dies die Zufriedenheit von Kindern auf Dauer stark beeinträchtigen. Das Kinderhilfswerk „Die Arche“, das bundesweit über 4.000 Kinder betreut und mit Spenden der Bepanthen-Kinderförderung unterstützt wird, kennt diese fatale Kombination aus ihrer praktischen Arbeit.

„Kinder wissen intuitiv, wie gut es der Welt geht, in der sie leben“, so Bernd Siggelkow, Gründer der Arche. „Wenn sie glauben, in dieser keine echten Chancen für eine glückliche Zukunft zu haben, droht ihnen Resignation und Angst.“ Nicht allen Kindern und Jugendlichen sieht man es dabei sofort an, wenn sie eine Krise erleben. Umso wichtiger ist es, sich auch um die Jüngsten der Gesellschaft zu kümmern.

Eltern können helfen, wenn ihre Kinder unglücklich sind

Die Kinder- und Jugendpsychologin Elisabeth Raffauf kennt die durchaus prekäre psychische Situation vieler Heranwachsender aus eigener Erfahrung. In ihrer beruflichen Praxis hat sie dabei immer die Gesamtsituation der Familien im Blick. Sie ermutigt Eltern, zunächst in Ruhe die Situation ihres Kindes zu beobachten und – wenn sie glauben, dass es sich um eine langfristige Krise handelt – dem Kind oder Jugendlichen konkrete Hilfestellungen anzubieten. „Eltern sollten ihren Kindern zuallererst Wertschätzung und Vertrauen entgegenbringen“, betont Elisabeth Raffauf. „Erst das ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, sich ihren Eltern anzuvertrauen.“

7 Tipps der Kinder- und Jugendpsychologin

Wenn Eltern beobachten, dass sich ihr Kind dauerhaft zurückzieht, gibt es von der Kinder- und Jugendpsychologin Elisabeth Raffauf folgende Tipps:

  1. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie bemerken, wenn es ihm nicht gut geht und dass Sie sich darüber Gedanken machen. Bieten Sie ein Gespräch an, fragen Sie, wie es ihm geht und ob Sie etwas für Ihr Kind tun können.
  2. Versuchen Sie, einfach nur zuzuhören und zu verstehen. Wie fühlt sich Ihr Kind in dieser Zeit? Nehmen Sie eine neugierige, interessierte Haltung ein, ohne zu urteilen.
  3. Halten Sie keine langen Vorträge und geben Sie keine Ratschläge, was es tun soll. Denn selbst gut gemeinte Ratschläge können zusätzlichen Druck auf Ihr Kind ausüben.
  4. Machen Sie keine Vorwürfe. Vorwürfe sorgen lediglich dafür, dass sich Ihr Kind noch weiter zurückzieht und die Kommunikation beendet ist.
  5. Wenn Sie spüren, dass Sie Ihr Kind mit Worten nicht erreichen: Versuchen Sie durch Gesten in Kontakt mit Ihrem Kind zu kommen. Eine Tasse Tee ins Zimmer bringen, einen gemeinsamen Spaziergang vorschlagen, gemeinsam spielen, kochen oder backen – bei all diesen Tätigkeiten redet es sich oft leichter als im direkten Gespräch.
  6. Sagen Sie, dass Sie da sind und dass es auch völlig in Ordnung ist, wenn Ihr Kind das Gefühl hat mit Ihnen nicht so gut sprechen zu können. Bieten Sie an, dass es mit einer anderen Person, der es vertraut oder einem Profi reden kann.
  7. Machen Sie klar, dass Ihnen Ihr Kind wichtig ist und geben Sie nicht auf. Betrachten Sie dabei mögliches, abwehrendes Verhalten Ihres Kindes nicht als ein Verhalten, das gegen Sie persönlich gerichtet ist.
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