Politik | Versandhandel
APOTHEKENSTÄRKUNGSGESETZ SOLL ZEITNAH ZUR ABSTIMMUNG KOMMEN
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Das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz nach Spahns Entwurf sieht unter anderem vor, dass gesetzlich Krankenversicherte auch von Versandapotheken aus dem europäischen Ausland keine Rezeptboni mehr erhalten sollen. Da dieser Vorschlag nicht allein Deutschland betrifft, liegt er seit Monaten der EU-Kommission zur Abstimmung vor – bislang ohne befriedigende Antwort des Binnenmarktskommissars. Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, kündigte nun an, das Gesetz nötigenfalls auch ohne Zustimmung der EU im Bundestag vorlegen zu wollen. Bis dahin bemühe Spahn sich weiter um eine zufriedenstellende Antwort aus Brüssel.
Neben dem Verbot der Rezeptboni steht auch die Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen durch die Krankenkassen im Gesetzentwurf zur Debatte. Weitere Vorhaben wie das Wiederholungsrezept, Impfungen in den Apotheken und das Verbot von E-Rezept-Zuweisungen sind zwischenzeitlich in andere Entwürfe übernommen worden.
Indes stellt sich für das Rezeptboni-Verbot die Frage der Aktualität: Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat angekündigt, auch ohne Verbot keinen Bonus mehr gewähren zu wollen, zumindest auf E-Rezepte, die über die geplante Vorbestellplattform ankommen werden. Davon verspricht sich das Unternehmen, viele Vor-Ort-Apotheken für die geplante E-Rezept-Vorbestellplattform zu gewinnen, denn bei diesem Rezeptbelieferungsmodell ist die Versandapotheke auf die Mitarbeit der niedergelassenen Apotheken mit ihrer Großhandelsvernetzung und den kurzen Auslieferungszeiten angewiesen.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quellen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/03/06/union-will-apotheken-staerkungsgesetz-bald-ins-parlament-einbringen
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/02/24/docmorris-streicht-rx-boni-bei-plattform-rezeptenQuelle