In einem Schaufenster hängt ein Schild mit der Aufschrift "geschlossen".
"Geschlossen" - das mussten in den letzten zwölf Jahren 2 500 Apotheken verkünden. © Heiko119 / iStock / Getty Images Plus

Apothekensterben | Versorgungslücke

APOTHEKENSCHLIESSUNGEN NEHMEN RAPIDE ZU

Öffentliche Apotheken sind die wichtigste Anlaufstelle der Bevölkerung für Arzneimittel. Sie stellen die Versorgung mit Medikamenten, auch Rezepturen, und den Notdienst sicher. Dennoch schließen seit zwölf Jahren immer mehr Betriebsstätten.

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In den letzten zehn Jahren mussten 2500 Apotheken in Deutschland ihre Türen für immer schließen, im Schnitt eine am Tag. Doch nicht nur, dass Betriebsstätten verschwinden, dies geschieht auch immer schneller. Während im Laufe des Jahres 2009 "nur" 107 Apotheken den Betrieb niederlegten, sind es 2018 schon 348 gewesen. Noch könne man sich auf eine flächendeckende Versorgung verlassen, aber das könne bald vorbei sein, befürchtet ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Mit 23 Apotheken je 100 000 Einwohnern liegt Deutschland schon jetzt deutlich unter dem europäischen Mittelwert von 31 Apotheken.

Die Ursachen für das Apothekensterben sind vielfältig. Viele Apotheker beklagen die wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen; es lohne sich nicht mehr. Auch die Schwierigkeiten, die alle Branchen betreffen, machen Apotheken zu schaffen: Überalterung, Fachkräftemangel, Nachwuchssorgen. Der Onlinehandel hingegen boomt.

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind auch die Apotheken in den Fokus gerückt. Deutschland soll künftig besser auf gesundheitliche Herausforderungen vorbereitet sein. Nicht nur Krankenhäuser und eine teilweise Loslösung vom fernöstlichen pharmazeutischen Markt werden diskutiert. Auch die Apotheken und ihre Mitarbeiter sollen eine Wertschätzung erfahren. Die Apotheke vor Ort ist ein Stück Heimat“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Nach der Pandemie sollen seinen Worten endlich Taten folgen.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharma Fakten

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