Tuberkulose | Forschung
RKI ARBEITET AN GENOMDATENBANK FÜR TUBERKULOSE-ERREGER
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Es ist möglich, das Genom, den mikrobiellen genetischen Fingerabdruck, der tuberkuloseerregenden Bakterien aus Gewebeproben zu bestimmen. Durch diesen Test trifft man Rückschlüsse darüber, wie verschiedene mikrobielle Stämme zueinander in Verbindung stehen. Das RKI arbeitet nun an einer Datenbank, in der diese bislang nur vereinzelt vorliegenden Daten gesammelt werden sollen.
Die genaue Typisierung des Tuberkuloseerregers erleichtert das Nachvollziehen von Ansteckungswegen. Mit der geplanten Datenbank ließe sich bei Tuberkuloseausbrüchen eine Übertragung bestätigen oder ausschließen, bei wiederholt Erkrankten könnte man zwischen Rückfall und Neuinfektion unterscheiden und bei resistenten Erregern primäre oder erworbene Resistenzen ausmachen.
Diese genaue Nachvollziehbarkeit, Surveillance genannt, soll die Übertragung des Bakteriums verhindern. Zwar gilt Deutschland im Gegensatz zu stärker betroffenen Regionen als Niedriginzidenzland, dennoch ist ein Rückgang der Infektionen um zehn Prozent jährlich erforderlich, um die strengen Vorgaben der WHO umsetzen zu können. Diese will mit ihrer End-TB-Strategie weltweit einen Rückgang der Tuberkulose-Erkrankungen um 90 Prozent erreichen.
Tuberkulose verzeichnet unter den Infektionskrankheiten die höchste Sterblichkeit. „Mit dem Jahr 2020 hat ein Jahrzehnt begonnen, das für die Elimination der Tuberkulose entscheidend sein wird“, zeigt Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des RKI, sich anlässlich des Welttuberkulosetags am 24.03.2020 optimistisch.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quellen:
https://idw-online.de/de/news743176 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/24/Art_01.html https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/molecular-typing