2018 gab es einen weltweit alarmierenden Anstieg an Masererkrankungen. © RossHelen / iStock / Getty Images Plus

Masern | UN-Kinderhilfswerk Unicef

ZAHL DER MASERNERKRANKUNGEN ALARMIEREND GESTIEGEN

Eine Masernerkrankung ist hochansteckend, aber durch eine Impfung kann man eine Ansteckung verhindern. Würden sich genügend Menschen impfen lassen, könnte die Erkrankung sogar ausgerottet werden. Leider lassen sich aber immer weniger Menschen impfen, sodass es 2018 weltweit zu einem alarmierenden Anstieg an Masernerkrankungen gekommen ist. Welche Folgen könnte das haben?

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Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat für 2018 in 98 Ländern Anstiege bei der Erkrankung festgestellt. Den größten Anstieg gab es zwischen 2017 und 2018 in der Ukraine, Philippinen und Brasilien. Wirft man ausschließlich einen Blick auf die Ukraine, so gab es dort 2018 allein 35120 registrierte Erkrankungen. Von Januar bis Februar dieses Jahrs erkrankten bereits 24 000 Menschen. Auf den Philippinen waren es 2019 bislang 12 736 Erkrankungen, wobei 203 Menschen starben. Bei unseren Nachbarn in Frankreich waren 2018 2300 Erkrankungen zu verzeichnen.

Selbst in Ländern, die bislang als masernfrei galten, wie beispielsweise Brasilien, ist die gefährliche Infektionskrankheit wieder ausgebrochen. 2018 haben sich hier allein 10 000 Menschen mit dem Virus angesteckt.

„Dies ist ein Weckruf“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore laut Pressemitteilung von Unicef. Fast alle Ansteckungen seien vermeidbar. „Es gibt einen sicheren, effektiven und billigen Impfstoff gegen diese hochansteckende Krankheit. Durch die Impfung sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten jedes Jahr eine Million Leben gerettet worden.« Hohe Erkrankungszahlen entstünden nicht über Nacht, sondern hätten einen Vorlauf. »So wie große Ausbrüche von heute ihren Ursprung im Jahr 2018 haben, wird Untätigkeit heute desaströse Konsequenzen für die Kinder von morgen haben.« Als Hauptgründe für die Entwicklung sieht das Hilfswerk schwache Gesundheitssysteme, Konflikte und Instabilität, unzureichende Aufmerksamkeit in den Kommunen, Informationsdefizite und Impfskepsis. Oft bestehe die wirkliche Infektion in »Falschinformation, Misstrauen und Gleichgültigkeit«, so Fore.

 

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Und auch die WHO hat reagiert und die Impfmüdigkeit zu einer der zehn größten Gesundheitsbedrohungen 2019 erklärt. Den Fortschritt, den man bereits durch Impfungen erzielt habe, nämlich Infektionskrankheiten wie Masern einzudämmen, sind laut der Weltgesundheitsorganisation gefährdet und startete neue Impfkampagnen. Die WHO ist mit ihren Impfkampagnen nicht allein. Auch Unicef initiiert Kampagnen für eine Masernimpfung, unter anderem in der Ukraine, auf den Philippinen und in Madagaskar.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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