Was bedeutet Sport für die Gesundheit?
15 Minuten 100 Punkte
- 1Lernziele
- 2Wie viel Sport ist gut?
- 3Krankheiten vorbeugen und lindern
- 4Sport für besondere Kundengruppen
- 5Nicht übertreiben
- 6Bewegung im Alltag
- 7Sport gegen Erkrankungen
- 8Abschlussfragen
01. Februar 2025
Eine Ursache für die mangelnde Bewegung ist sicherlich der moderne Lebensstil, der immer weniger körperliche Aktivität erfordert. Und auch die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Homeoffice-Regelungen hat dazu beigetragen, dass die Deutschen (zu) viel Zeit im Sitzen verbringen.
Doch körperliche Inaktivität bleibt nicht ohne Folgen, mahnen die Experten. Bereits 2009 schätzte die WHO, sie verursache
- rund 21 bis 25 Prozent der Morbidität des Brust- und Dickdarmkrebses,
- 27 Prozent des Diabetes Typ 2 sowie
- 30 Prozent der Morbidität ischämischer Herzkrankheiten.
Eine Metaanalyse basierend auf WHO-Daten führt 7,5 Prozent aller Todesfälle in Deutschland auf körperliche Inaktivität zurück.
Würden sich die Menschen mehr bewegen, so Schätzungen der WHO, ließen sich weltweit jährlich fünf Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern. Körperliche Aktivität ist also äußerst wichtig für die psychische und körperliche Gesundheit sowie für das allgemeine Wohlbefinden.
„Körperliche Aktivität bringt dem Leben mehr Jahre und den Jahren mehr Leben.“
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus
Selbst, wer erst im späteren Alter seine Fitness verbessert und weniger als von der WHO empfohlen trainiert, genießt deutliche gesundheitliche Vorteile. Das Mortalitätsrisiko kann so um bis zu 22 Prozent sinken. Dabei ist der Effekt bei Frauen ausgeprägter (32 Prozent) als bei Männern (14 Prozent). Steigern Männer im Alter von 50 Jahren ihre Aktivität, reduziert sich das Sterblichkeitsrisiko sogar um die Hälfte.
Sterberisiko reduzieren
Wer sich nur wenig bewegt, hat schon ein geringeres Sterberisiko als gänzlich Inaktive. Auch, wer erst mit über 70 aktiv wird, kann sein Mortalitätsrisiko senken. Frauen profitieren noch mehr als Männer.
Körperlich aktive Personen haben niedrigere Cholesterin- und Blutzuckerwerte, entwickeln seltener Bluthochdruck und haben seltener Übergewicht als ihre inaktiven Mitmenschen. Zudem verbessern sich durch regelmäßige und ausreichende Bewegung die Durchblutung, der Sauerstofftransport, die Atemeffizienz und die kognitiven Funktionen.
Damit einher geht ein geringeres Risiko für schwerwiegende und chronische Erkrankungen. Präventive Effekte konnten insbesondere für
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfälle, Arrhythmien),
- Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes Typ 2),
- verschiedene Krebserkrankungen (z. B. Darmkrebs),
- psychische Krankheiten (z. B. Depression, Angstzustände),
- Krankheiten des Bewegungsapparates (z. B. Rückenleiden, Osteoporose),
- das Immunsystem (z. B. Infektanfälligkeit) und
- die Gehirnleistung (z. B. Demenz)
nachgewiesen werden. Auch bereits chronisch Kranke profitieren. Bei vielen Erkrankungen (z. B. Diabetes Typ 2, COPD, Arthrose, ischämische Herzerkrankung, Depression, Rückenschmerzen) stellen sich vielfältige positive Wirkungen ein. Es lassen sich
- eine Abschwächung der Symptome,
- eine gesteigerte Funktionsfähigkeit und Belastbarkeit,
- ein verbessertes psychosoziales Wohlbefinden und
- eine Anhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
erzielen. Letztendlich ermöglicht körperliche Aktivität, das tägliche Leben zu verrichten (z. B. Treppensteigen, An- und Auskleiden). Gesundheitsbedingte Einschränkungen und frühzeitige Pflegebedürftigkeit lassen sich damit herauszögern und ein Leben in Selbstständigkeit bis ins hohe Alter erhalten.