Wann ist es denn soweit?
17 Minuten
01. August 2020
Geburtseinleitung Die Geburtseinleitung umfasst alle Maßnahmen, die zum Auslösen von Wehen an der schwangeren Gebärmutter führen, bevor es zum Priming gekommen ist. Priming ist der zervikale Reifungsprozess, der durch körpereigene Prostaglandine ausgelöst wird und zur Erweichung der Zervix sowie zur Steigerung der Sensitivität der Gebärmuttermuskulatur für Oxytocin führt. Ziel einer künstlichen Einleitung ist immer die vaginale Geburt, also eine Geburt, die auf dem natürlichen Geburtsweg stattfinden soll. Indikationen für eine Geburtseinleitung können maternale Gründe wie eine drohende Präeklampsie, ein bestehender Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz- oder Nierenerkrankungen sein. Ebenso bei Übertragung, das heißt bei einer Terminüberschreitung zwischen acht und vierzehn Tagen zum errechneten Geburtstermin. Auch bei vorzeitigem Blasensprung in der +34 SSW, wenn nicht innerhalb von zwölf Stunden natürliche Wehen auftreten, kann eine Geburtseinleitung erforderlich sein. Ebenso wenn es zu pathologischem CTG, einer intrauterinen Wachstumsretardierung oder gar zu einem intrauterinen Fruchttod kommt, ist das künstliche Einleiten indiziert. Kontraindikationen bezüglich einer Geburtseinleitung sind Nabelschnurvorliegen oder -vorfall, Placenta praevia oder auch der Zustand nach einer Längsuterotomie (Operationen an der Gebärmutter, bei denen längs geschnitten wurde). Zudem wenn Infektionen wie akuter Herpes genitalis oder ein schweres Infektionssyndrom bestehen, darf eine vaginale Geburt nicht künstlich eingeleitet werden. Desgleichen gilt bei einem Missverhältnis zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken.
CTG CTG kommt aus dem Englischen, ist die Abkürzung für Cardiotocography und steht für den deutschen Begriff Kardiotokografie. Bei diesem Verfahren wird gleichzeitig neben der Herzfrequenz des ungeborenen Kindes auch die Wehentätigkeit der werdenden Mutter gemessen und dokumentiert.
Sectio caesarea Der Begriff Sectio caesarea stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „kaiserlicher Schnitt“, also Kaiserschnitt. Bei einer Sectio erfolgt die Geburt des Kindes operativ durch die Öffnung von Bauchdecke (Laparatomie) und Uterus (Hysterotomie).
PPH PPH steht für postpartale Hämorrhagie und beschreibt den Zustand einer maternalen, nachgeburtlichen Blutung, die mit Blutverlusten von mehr als 500 Millilitern (ml) Blut nach einer vaginalen Geburt oder Blutverlusten von mehr als 1000 ml Blut nach Sectio caesarea einhergeht.