Magen-Darm-Beschwerden
PTA-Fortbildung

Gut beraten zu Magen und Darm

Magen-Darm-Erkrankungen sind vielfältig, schließlich können im Gastrointestinaltrakt verschiedene Organe betroffen sein. In jedem Fall bedarf es einer kompetenten Beratung ­– ganz besonders, wenn jemand mit seinen Beschwerden nicht zum Arzt geht, sondern erst einmal in die Apotheke kommt.

18 Minuten

Der Gastrointestinaltrakt dient schwerpunktmäßig der
• Zerkleinerung,
• Homogenisierung
• und Verdauung von Nahrung.

Ganz grob werden Mund-Rachen-Raum, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Rektum unterschieden.

Lernziele

Lernen Sie in dieser von der Bundesapothekerkammer akkreditierten Fortbildung unter anderem,

+ welche typischen Erkrankungen den Gastrointestinaltrakt betreffen,
+ wie Sie die Grenzen der Selbstmedikation in der Beratung beachten,
+ welche Wirkstoffe Sie bei bestimmten Symptomen empfehlen können,
+ wie die Therapie bei Sodbrennen, Obstipation, Diarrhö und Blähungen erfolgen sollte,
+ was bei Schwangeren und anderen Kundengruppen zu beachten ist,
+ wie Sie Kunden mit nichtmedikamentösen Maßnahmen unterstützen können,
+ welche Wechselwirkungen bei den typischen Medikamenten zu beachten sind,
+ welche Beratungshinweise zum Einnahmezeitpunkt und Wirkungseintritt relevant sind
+ und an welche chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu denken ist.

Der Weg der Nahrung

Die Nahrung wird bereits im Mund zerkleinert: mechanisch durch das Kauen und zusätzlich durch Verdauungsenzyme des Speichels. Über die Speiseröhre gelangt der Nahrungsbrei durch den Magenpförtner in den Magen. Hier werden die Durchmischung und die Verdauung mithilfe von weiteren Enzymen fortgesetzt. Rhythmische Bewegungen geben den der Speisebrei portionsweise in den Dünndarm, das Duodenum, weiter.

Der Darm ist der Hauptort der Resorption der Nahrungsbestandteile, also der Spaltprodukte von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Auch Wasser, Mineralstoffe, Vitamine und Elektrolyte werden hier aus dem Darmlumen über die Darmschleimhaut resorbiert und in das Blut oder die Lymphe aufgenommen. Über den gesamten Weg der Darmpassage, insbesondere aber im Dickdarm, findet die Eindickung der Fäzes zu einem optimalerweise weichen geformten Stuhl statt. Im Übergang vom Kolon in das Rektum wird dieser bis zur Defäkation gespeichert.

Die komplexen Vorgänge des Magen-Darm-Traktes werden von

  • Hormonen,
  • Neuropeptiden,
  • gastrointestinalen Peptiden,
  • der glatten Muskulatur,
  • dem vegetativen Nervensystem
  • und dem Mikrobiom gesteuert.

Wenn an diesen Prozessen etwas gestört ist, dann stellen sich Symptome wie Blähungen, Magenschmerzen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder Krämpfe ein.

Rat aus der Apotheke

Tagtäglich fragen Kundinnen und Kunden mit Magen-Darm-Beschwerden bei Ihnen in der Apotheke um Rat. Sie haben oftmals einen hohen Leidensdruck und wünschen wirksame Hilfe. Ganz grob lassen sich die Beschwerdebilder des Gastrointestinaltraktes in Magen-, Darm- und Motilitätsbeschwerden differenzieren. Vermeiden Sie den raschen Griff zu einem Mittel der Selbstmedikation, denn zunächst sollten Sie in einem guten Beratungsgespräch erfassen, ob die Grenzen der Selbstmedikation überschritten sind.

Dazu sollten Sie immer folgende Fragen stellen:

  • Wer hat die Beschwerden?
  • Wie äußern sich die Beschwerden?
  • Wie lange bestehen die Beschwerden?
  • Was wurde bereits unternommen? Wurde bereits ein Arzt konsultiert?
  • Welche anderen Erkrankungen und Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, sollten beachtet werden?
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