Checklisten, wozu das denn?
7 Minuten
01. Mai 2023
Rechtlich vorgeschrieben ist die Beschreibung von Arbeitsabläufen streng genommen nur für die pharmazeutischen Tätigkeiten sowie die Lagerung und die Vermeidung von Verwechslungen von Arzneimitteln. Deshalb fragen sich viele Apothekenmitarbeiter, warum Sie sich dann auch noch zusätzlich mit der Erstellung von Checklisten für die nicht-pharmazeutischen Bereiche belasten sollen. Der Widerstand ist also erstmal groß. Und wie muss eine solche Checkliste überhaupt aussehen? Die jüngeren PKA unter Ihnen haben das vielleicht schon in Ihrer Ausbildung gelernt, denn in der Ausbildungsordnung steht, dass die Auszubildenden Checklisten formulieren müssen, um Ihre Arbeitsprozesse hinsichtlich ihrer Sorgfaltspflicht zu bewerten. Das klingt zunächst extrem theoretisch. Aber bringt das auch etwas?
LERNZIELE
In dieser von der Bundesapothekerkammer akkreditierten Fortbildung lernen Sie unter anderem:
+ warum Ihnen der Einsatz von Checklisten die Arbeit erleichtert,
+ woher der Ausdruck Checkliste kommt und
+ für welche Arbeitsbereiche Checklisten besonders sinnvoll sind.
Was ist eine Checkliste überhaupt genau?
Der Ausdruck checken kommt ursprünglich aus der Pilotensprache und ist im Deutschen inzwischen schon so geläufig, dass auch einige Kindersendungen, die Wissen auf spielerische Art vermitteln, den Begriff im Titel haben. Trotzdem lässt sich das Wort Checkliste gar nicht so leicht übersetzen. Am nächsten kommt der Ausdruck dem Begriff Fragenkatalog. Und zwar einem Fragenkatalog, der nicht Wissen abfragt, sondern der das Ziel hat, die Vollständigkeit zu überprüfen.
Auf diese Weise werden einzelne Arbeitsschritte in einer bestimmten Reihenfolge Punkt für Punkt abgearbeitet und abgehakt, ähnlich wie Piloten es vor dem Start tun. Das bringt den großen Vorteil, dass nichts vergessen wird und zusätzlich auch nichts überflüssigerweise mehrfach erledigt wird. Sie wissen als PKA bestimmt, dass nicht nur in Flugzeugen, sondern auch in Apotheken das Vergessen kleiner Arbeitsschritte nicht nur einen Mehraufwand zum Ausgleichen des Fehlers nach sich ziehen kann, sondern im schlimmsten Fall dramatische Folgen hat.
In Apotheken ist die Gefahr, dass so etwas vorkommt auch deshalb recht hoch, weil hier meist viele Teilzeitangestellte arbeiten, die sich oft nur selten begegnen und es durch nicht planbare Einflüsse wie Anrufe oder andere Kontaktaufnahmen von Kunden selten zu einer ungestörten Arbeitsübergabe kommt. PKA, die in Apotheken mit mehreren Filialen arbeiten, sind davon besonders betroffen.
Wofür eignen sich Checklisten besonders?
Am offensichtlichsten für wiederkehrende Arbeitsabläufe. Das fängt schon morgens mit dem Öffnen der Apotheke an. Auch wenn die Apothekenleitung oder Kollegen, die dies regelmäßig tun, meinen, das sei doch schnell erklärt, werden sie sich beim Aufschreiben wundern, aus wie vielen einzelnen Schritten sich diese morgentliche Routine zusammensetzt.
Auch weil in jeder Apotheke auf verschiedene Aspekte wie Energiesparen oder Sicherheit auch wegen den jeweiligen vorhandenen baulichen Gegebenheiten unterschiedlich viel Wert gelegt wird, ist dafür eine Checkliste sinnvoll. Durch verschiedene Versicherungsunternehmen werden unterschiedliche Auflagen gemacht.
So verlangen die einen nachts sichtbar geöffnete leere Kassen, um den Anreiz für einen Einbruch zu verringern, andere Versicherungsunternehmen wiederum möchten, dass sich auch nachts in den Kassen eine kleinere konkrete Menge an Bargeld befindet, damit etwaige Einbrecher schnell ein Erfolgserlebnis haben und dadurch von einer Verwüstung der Apotheke durch Frust absehen.