Frau kratzt sich ihre Hand© ipopba / iStock / Getty Images Plus
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt zur Behandlung von Schuppenflechte mit Bimekizumab einen weiteren Antikörper.

Zulassung | Antikörper

NEUES MEDIKAMENT GEGEN SCHUPPENFLECHTE

Die Schuppenflechte (Psoriasis) sorgt nicht nur für einen erheblichen Leidensdruck bei den Betroffenen – es gibt auch immer noch zu wenig wirksame Pharmaka dagegen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt nun einen weiteren Antikörper –Bimekizumab – für die Plaque-Psoriasis.

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Die Ursache einer Schuppenflechte in all ihren Erscheinungsformen ist immer noch weitestgehend ungeklärt. Bei dieser chronischen Autoimmunerkrankung erneuert sich die Oberhaut (Epidermis) bereits innerhalb von drei bis sieben Tagen (normal sind 26 bis 27 Tage) und ist zudem von einer Verhornungsstörung begleitet. Außerdem ist die nachwachsende Haut funktionsgestört. Die gealterten Hautzellen bilden bei der Psoriasis aufgrund der beschleunigten Erneuerung silbrig glänzende Schuppen, die eine talgartige Konsistenz haben. Löst man sie ab, beginnt die Haut zu bluten.

Am Entzündungsgeschehen der Psoriasis sind mehrere Zytokine beteiligt, soviel weiß man. Für Interleukin 12, 17A und 23 sind Inhibitoren entwickelt worden – zum Beispiel die IL-23-Inhibitoren Guselkumab (Tremfya®), Tildrakizumab (Ilumetri®) und Risankizumab (Skyriszi®) sowie die IL-17A-Inhibitoren Secukinumab (Cosentyx®) und Ixekizumab (Taltz®).

EMA empfiehlt Bimekizumab

Der neue IgG1-Antikörper Bimekizumab (Bimzelx®) könnte die Palette demnächst erweitern. Er inhibiert selektiv Interleukin IL-17A und IL-17F. Diese letzte Inhibition soll laut Hersteller UCB Pharma Entzündungsprozesse in einem größeren Ausmaß unterdrücken als die alleinige IL-17A-Inhibition. Geplant ist sein Einsatz zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwererer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen.

Die EMA stützt sich bei ihrer Empfehlung auf die Ergebnisse der Phase III-Studien mit den sprechenden Namen BE VIVID, BE READY und BE SURE, bei denen die Wirksamkeit und Sicherheit des erwähnten Antikörpers bei eben dieser Diagnose getestet wurde. Die mit Bimekizumab behandelten Patienten erreichten in Woche 16, also nach vier Monaten, bessere Haut-Clearance-Werte als die Teilnehmer der Kontrollgruppen – die Placebo, Adalimumab oder Ustekinumab erhielten. Die positive Wirkung von Bimekizumab blieb sogar bis zu einem Jahr erhalten. Häufige Nebenwirkungen dabei: Nasopharyngitis, orale Candidose und Infektionen der oberen Atemwege.

Die Entscheidung der EMA über die Marktzulassung des neuen Antikörpers wird in etwa zwei Monaten erwartet.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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