Finale
WER STECKT EIGENTLICH HINTER …
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Mit Werner Ruschke geht ein echtes Urgestein in den Ruhestand – im Grunde gab es ihn schon vor dem Verlag. Denn bereits 1973 begann er seine Ausbildung als Schriftsetzer in „Brönners Druckerei“ in Frankfurt am Main. Nach der Lehre wurde der passionierte Kicker als Linotypemaschinensetzer übernommen. Auf diese alten Zeiten schwört er auch heute noch regelmäßig, als Überstunden noch mit einem Kasten Bier und einem Kringel Fleischwurst honoriert wurden, eine Kombination, die ihm nach wie vor lieber ist als Kuchen und Sekt. Als die Druckerei 2003 die Türen schloss, übernahm ihn der Umschau Zeitschriftenverlag Breidenstein GmbH als Layouter.
Inzwischen hat Werner schon mehr PTA- Layout-Veränderungen erlebt als einige aus der Redaktion Seiten gefüllt haben. Und auf diese Erfahrung konnte sich unser gesamtes Team zu jeder Zeit voll verlassen: Ein Blick auf die ersten Abzüge genügte und Werner sah, dass der Abstand zum Rand einen Millimeter zu gering war, die Schriftart an einer Stelle nicht korrekt oder die Farbgestaltung vom gewohnten Muster abwich. Klar, manchmal wich er auch selbst nicht einen Millimeter davon ab, aber eine gewisse strenge Konstante brauchte unser Hühnerhaufen auch ab und zu.
Ja, ja, er hatte es nicht immer leicht mit uns, wir auch nicht mit ihm: Geschimpft hat er und gewettert, wenn kein Wort im Vorspann markiert war und in Corona-Zeiten erhielten wir im Homeoffice Mails mit versalen Lettern und unzähligen Fragezeichen – im Extremfall auch in Rot. Aufgeregt hat er sich bis auf 180 Millimeter Quecksilbersäule, aber wir wussten, dass er auch wieder runterkommt und im Grunde seines Herzens ein ganz Lieber ist, nur manchmal halt ein bisschen ruppig ...
Und wenn es mal hektisch wurde und kurz vor Abgabe doch noch tausend Änderungen reinkamen, blieb unser „Chef“-Layouter auch bis in die weiten Abendstunden hinein, das Objekt DIE PTA IN DER APOTHEKE lag beziehungsweise liegt ihm einfach am Herzen (auch wenn seine Lieblingszeitschrift die Männerbild ist: der Kicker!). Und dafür machte er sich Arbeitstag für Arbeitstag in Allerherrgottsfrühe auf die Beine, denn seit 2012 ist der Umschau Zeitschriftenverlag Teil der ACM Unternehmensgruppe und die hat ihren Sitz in Wiesbaden. Trotzdem hat er seinen Humor nicht verloren und war immer für ein Späßchen zu haben – wenn auch nicht mit jedem – und trug stets einen lockeren Spruch auf den Lippen. Sein charakteristisches Lachen werden wir sehr vermissen.
Lieber Werner, für deinen Ruhestand wünschen wir dir nur das Beste. Neben Haus, Garten, Stammtisch und Wanderausflügen wirst du bestimmt auch mal wehmütig an uns denken und dir ein Schmunzeln sicher nicht verkneifen können – auch wenn du jetzt lautstark die Tage auszählst. Wir zumindest können uns eine Zeit n.W. (nach Werner) noch nicht so richtig vorstellen.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/2020 auf Seite 154.
Die Redaktion