© yestock / iStock / Getty Images Plus
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Finale

WER STECKT EIGENTLICH HINTER …

Angelehnt an den ehrenamtlichen Dienst des „Volunteer Service“ in den USA eröffnete Brigitte Schröder die erste Gruppe Grüne Damen und Herren 1969 in Düsseldorf, die wegen ihrer grünen Arbeitskittel ihren Namen erhielten.

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Rund 8000 Grüne Damen und Herren besuchen Patienten und alte Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen und helfen ihnen, mit der besonderen Situation zurecht zu kommen. Sie erledigen nicht nur kleine Botengänge und begleiten die Patienten zu ihren Untersuchungen, sondern sie unterstützen hilfebedürftige Menschen vor allem in vielen kleinen Momenten. Ihre Zeit für Gespräche und ihre Bereitschaft zuzuhören ist angesichts der Personalknappheit und knappen Zeitbudgets in den Einrichtungen ein kostbares Gut. Mit der Gründung der Evangelischen Kranken- und Alten-Hilfe vor über 50 Jahren legte Brigitte Schröder den Grundstein für das heutige große Netzwerk von Grünen Damen und Herren.

An ihrer Seite standen tatkräftige Frauen, die noch heute Zeitzeugen der Erfolgsgeschichte dieser einmaligen und erfolgreichen Pionierarbeit sind: Begeistert von dem engagierten Einsatz der Pink Ladies, die sie auf einer USA-Reise kennenlernte, wollte Brigitte Schröder einen vergleichbaren Dienst im Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf einführen. Der damals neue Gedanke, dass auch Laien im Krankenhaus zur Entlastung der hauptamtlich Tätigen mit bestimmten Aufgaben zum Wohle der Patienten beauftragt werden könnten, brauchte viel Überzeugungsarbeit. Als Kuratoriumsmitglied des Krankenhauses führte Brigitte Schröder etwa drei Jahre intensive Gespräche mit der Klinikleitung, den Ärzten und Pflegekräften. Aber auch die Gewerkschaft und potenzielle Mitarbeiterinnen mussten erst überzeugt und gewonnen werden. Mit Erika Pfeiffer, der ersten Einsatzleiterin, entwickelte sie ein Konzept, das einen Einsatz in einem Krankenhaus und eine Zusammenarbeit mit den hauptberuflichen Pflegekräften erst ermöglichte.

Mit Weitsicht, Durchsetzungsvermögen und hohem persönlichem Einsatz widmete sich Brigitte Schröder dem weiteren Aufbau dieses ehrenamtlichen Besuchsdienstes im Gesundheits- und Pflegebereich. Ihrem Lebensprinzip „Ich habe ja schon immer auf der positiven Seite gelebt!“ blieb sie bis zum Schluss treu. Ein großes Lebenswerk, das ihre Nachfolgerinnen Gabriele Trull (1996– 2013) und Käte Roos (seit 2013) als Bundesvorsitzende der eKH bis in die Gegenwart fortführen. Die Gruppen der eKH leisten ihren Besuchsdienst in unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Sie orientieren sich am christlichen Menschenbild und sind für alle an der Mitarbeit Interessierten offen. „Sie bleiben unverzichtbar und sind ein leuchtendes Vorbild. Sie alle übernehmen Verantwortung im Ehrenamt und tragen so zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei“, würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Grußwort zum 50-jährigen Bestehen der Grünen Damen und Herren. Angesichts der Versorgungssituation sind sie in vielen Krankenhäusern und Altenheimen nicht mehr wegzudenken und im häuslichen Umfeld dringend erwünscht.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/2020 auf Seite 154.

Weitere Informationen: www.ekh-deutschland.de 

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