Kaktus in der Wüste
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Studie | Krebsvorsorge

WAS WIRKLICH GEGEN PROSTATAKREBS HILFT

Es gibt da wohl eine relativ einfache Handreichung, um Prostatakrebs zu verhindern. Eine Studie enthüllt: Wer häufig onaniert, bekommt ihn seltener.

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60 000 neue Prostatakrebsfälle gibt es pro Jahr, das sind 25 Prozent am Gesamtanteil der Krebsfälle beim Mann. Sicher ist, dass eine frühzeitige Erkennung die besten Heilungschancen bietet. Über Sinn und Unsinn der Früherkennungsmethoden lässt sich trefflich streiten.

Doch nun haben Forscher von der Harvard School of Public Health herausgefunden, dass eine hohe Ejakulationsfrequenz die Wahrscheinlichkeit senkt, dass sich das Karzinom ausbildet. Für ihre Studie werteten sie die Gesundheitsdaten von 32 000 Männern aus, die im Rahmen einer groß angelegten Arbeit 1986 im damaligen Alter zwischen 40 und 75 Jahren erfasst worden waren. Am seltensten erkrankten demnach jene Teilnehmer an Prostatakrebs, die mindestens 21-mal im Monat ejakulierten. Ihre Krankheitswahrscheinlichkeit lag um rund ein Fünftel niedriger als in der Vergleichsgruppe, die nur siebenmal pro Monat zum Höhepunkt kam. Zur Sicherheit wurden die Untersuchungsergebnisse sechs Jahre später durch erneute Befragungen noch einmal überprüft, da selbst die Wissenschaft erkannte, dass Männer in ihren Angaben manchmal ein wenig übertreiben.

Doch es blieb dabei: „Unsere Ergebnisse liefern Belege dafür, dass häufigeres Ejakulieren im Erwachsenenalter es begünstigt, dass die Prostata gesund bleibt“, so die Autoren der Studie. Unklar ist allerdings, warum das der Fall sein soll.

Schwemmt der Samenerguss schädliche Stoffe und Bakterien aus der Drüse? Reift durch den häufigen Gebrauch die Prostata dergestalt heran, dass sie sich gegen Krebszellen wehren kann? Man weiß es nicht genau. Generell steuert die Prostata Flüssigkeiten im Sperma bei, die die Samenzellen aktivieren und verhindern, dass diese zusammenkleben. Für deren Produktion bezieht sie größere Konzentrationen an Kalium, Zink, Fruktose und Zitronensäure aus dem Blut. Gleichzeitig können sich in der Drüse aber auch Schadstoffe wie das Karzinogen 3-Methylcholanthren, das aus Zigarettenrauch stammt, anreichern, wenn nicht oft genug ejakuliert wird.

Es ist davon auszugehen, dass der beschriebene Zusammenhang weiterhin mit wissenschaftlichen Augen beobachtet wird. (Quelle: spektrum der wissenschaft)

Alexandra Regner, PTA/Redaktion

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