Eine Frau trägt eine Kunststoffmaske über Mund und Nase.
Kunststoffmasken sind angenehm zu tragen. Wirksam sind sie jedoch nicht. © maroke / iStock / Getty Images Plus

Kunststoffmaske | Aerosol

VISIERE: WIRKSAM ODER VIRENSCHLEUDER?

Eine Mund-Nasen-Bedeckung, die Luft an die Haut lässt und durch die man die Mimik erkennt – das klingt verlockend! In Schulen und Kitas kommen sie oft zum Einsatz. Aber helfen sie überhaupt? Forscher haben untersucht, ob solche Klarsichtmasken Aerosole zurückhalten.

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Professor Dr. Christian Schwarzbauer ist Professor für Medizintechnik und Medizininformatik an der Hochschule München. Sein Team untersuchte in einer Pilotstudie Klarsichtmasken. Laut Bayrischem Gesetz dürfen diese „Mund-Nase-Bedeckung“ heißen, obwohl die Visiere unten einen breiten Spalt offenlassen. „Mit unserem Versuchsaufbau können wir genau vermessen, wie die Ausbreitung von Aerosolen durch Masken dieser Art beeinflusst wird“, sagt Schwarzbauer. Die Forscher nahmen dafür die Klarsichtmaske eines süddeutschen Herstellers unter die Lupe.

Schwarzbauer erklärt seine Wahl: „Wir haben uns für dieses Modell entschieden, weil es sehr verbreitet ist und zunehmend auch in Schulen und Kitas zum Einsatz kommt.“ Versuchspersonen stellten Alltagssituationen aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen und Büros nach. Zum Beispiel:

Sitzen und Atmen

Das Aerosol strömt nach unten, entlang des Körpers – wie vom Hersteller deklariert. Danach jedoch wird es nach vorne umgelenkt. Es breitet sich dabei weit aus, auch nach oben. Das Aerosol würde eine gegenübersitzende Person direkt erreichen.

Gehen und Husten

Nach dem Husten breitet sich eine Aerosolwolke schnell im Raum aus (die Bilder entstanden im Abstand von zwei Sekunden). Säßen auf den Stühlen im Hintergrund Personen, wären sie mit Gesicht und Oberkörper dem Aerosol voll ausgesetzt.

„Ohne Zweifel sind diese Masken angenehm zu tragen, einen wirksamen Schutz vor Infektionen bieten sie allerdings nicht“, fasst Schwarzbauer zusammen. Er und sein Team raten dringend von Klarsichtmasken ab.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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