Wirkstoff | Verschreibungsordnung
SUMATRIPTAN WIRD REZEPTFREI
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Sumatriptan wird zur akuten Behandlung von Migräne mit und ohne Aura sowie bei Cluster-Kopfschmerz eingesetzt. Durch den Wirkstoff verengen sich die zerebralen Gefäße, die während eines Migräneanfalles weit gestellt sind. Außerdem vermindert es die Ausschüttung von schmerzauslösenden und gefäßdilatierenden Mediatoren wie Serotonin.
Zur Behandlung der Kopfschmerzphase bei Migräneanfällen mit und ohne Aura – vorausgesetzt der Arzt hat die Erstdiagnose bereits gestellt – soll zukünftig der selektive Agonist des 5-Hydroxytryptamin-1-like Rezeptors (5-HT1-Rezeptor) zu 50 Milligramm je abgeteilter oraler Form und in einer Gesamtmenge von 100 Milligramm je Packung rezeptfrei zur Verfügung stehen.
Dies ist bereits der zweite Anlauf für den OTC-Switch, denn trotz eines positiven Votums des Sachverständigenausschusses für Verschreibungspflicht (SVA) hatte der Bundesrat 2013 dagegen gestimmt. Der Hintergrund: Apotheker müssen prüfen, dass bei den Anwendern die Migräne durch einen Arzt diagnostiziert wurde und sie zwischen 18 und 65 Jahren alt sind. Man muss ihnen außerdem erklären, in welchen Fällen ein Arzt aufgesucht werden sollte und dass die zeitgleiche Einnahme oraler Kontrazeptiva das Schlaganfallrisiko erhöht.
hon 2005 wurde Naratriptan und 2007 Almotriptan partiell aus der Verschreibungspflicht entlassen. Zudem gibt es vier weitere rezeptpflichtige Triptane: Eletriptan, Frovatriptan, Rizatriptan und Zolmitriptan.
Weitere Änderungen
Bisher war Ibuprofen in flüssigen Zubereitungen als Monopräparat ab einem Alter von sechs Monaten rezeptfrei. Künftig soll Ibuprofen schon ab einem Alter von drei Monaten rezeptfrei erhältlich sein. Der Grund für die Änderungen ist die Tatsache, dass in rektalen Zubereitungen Ibuprofen altersunabhängig und rezeptfrei erhältlich ist. Im Alter zwischen drei und sechs Monaten und bei einem Körpergewicht von 5 bis 7,6 Kilogramm können flüssige Zubereitungen in einer Konzentration von 20 mg/ml dreimal täglich zu je 2,5 Milliliter verabreicht werden. Flüssige Zubereitungen zu 40 mg/ml können entsprechend dreimal täglich zu je 1,25 Milliliter gegeben werden.
Im Vorfeld der Markteinführung des Esketamin-Nasensprays Spravato (Janssen) gegen Depressionen werden Vorgaben aus der zentralen Zulassung umgesetzt: Der Arzt muss auf dem Rezept schriftlich vermerken, dass das Arzneimittel ausschließlich an die Arztpraxis oder die Klinik abgegeben werden darf. Unter bestimmten Voraussetzungen sei es Apothekern gestattet, den Hinweis nachzutragen.
Sabrina Peeters,
Redaktionsvolotärin
Quelle: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/sumatriptan-kommt-in-die-sichtwahl/