Tipps gegen Infektionskrankheiten
SEXUELLE BEGEGNUNGEN AUF REISEN
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Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung die weltweite Warnung für touristische Reisen „bis auf weiteres“, mindestens aber bis Mitte Juni, verlängert. Rückkehrer müssen nach Aufenthalten im Ausland zunächst über einen Zeitraum von zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Mit der Reisewarnung wolle man die Ausbreitung von COVID-19 minimieren und gleichzeitig vermeiden, dass Deutsche massenhaft im Ausland stranden. Wie lange Urlauber noch ausgebremst werden und wann das normale Reisen wieder möglich ist, gilt derzeit als ungewiss.
Hohe Zahl an Erkrankten Spätestens seit der Ausbreitung von COVID-19 sind den meisten Menschen notwendige Infektionsschutzmaßnahmen bekannt, die nicht nur im Urlaub gelten sollten: Es ist unter anderem ratsam, sich regelmäßig die Hände zu waschen und diese aus dem Gesicht fernzuhalten, außerdem sollte ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden. Doch es lauern noch weitere (Infektions-) Gefahren auf Reisen, zum Beispiel wenn man sich auf sexuelle Begegnungen im Urlaub einlässt. Die Inzidenz für Clamydien-Infektionen, Gonorrhö, Trichomoniasis oder Syphilis liegt weltweit bei ungefähr 500 Millionen Fällen jährlich, davon entfallen drei Viertel auf tropische Länder in Süd- und Südostasien, Lateinamerika oder Subsahara-Afrika.
Bei sexuell übertragbaren Krankheiten erfolgt die Ansteckung über vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr. Zu den Erregern der Erkrankungen gehören Bakterien (Gonorrhö, Syphilis, Chlamydien), Viren (Hepatitis B, HIV, Feig- und Genitalwarzen), Pilze (Candida-Arten), Parasiten (Krätze, Läuse) oder einzellige Parasiten (Trichomoniasis). Aufgrund ihrer Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung sind einige Erkrankungen wie HIV, Hepatitis B oder Syphilis in Deutschland meldepflichtig. Die Inkubationszeit sowie die Symptomatik hängen vom Auslöser ab, der Arzt diagnostiziert die Infektion in der Regel über einen Abstrich sowie über eine Blut- oder Urinuntersuchung.
Manche Erkrankungen sind heilbar, vorausgesetzt sie werden frühzeitig und konsequent behandelt, andere können zwar nicht therapiert, aber zum Stillstand gebracht werden. Als tropische Geschlechtskrankheiten bezeichnet man die bakteriellen Infektionen Ulcus molle, Granuloma inguinale und Lymphogranuloma venereum. Sie treten vor allem in Ländern mit feucht-heißem Klima, Armut und Unterentwicklung auf. Alle drei Erkrankungen gehen mit Ulzera einher, zudem besteht beim Vorliegen einer Infektion ein erhöhtes Risiko für die Übertragung von HIV.
Safer Sex Um sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen, verzichtet man am besten auf sexuelle Begegnungen. Ansonsten sollte der Mann unbedingt ein Kondom verwenden, denn Safer Sex kann das Ansteckungsrisiko stark verringern. Manche Erkrankungen sind über Schmierinfektion übertragbar, daher reduziert die gründliche Reinigung der Geschlechtsteile ebenfalls die Ansteckungsgefahr. Zu beachten ist allerdings, dass die aufgeführten Maßnahmen niemals einen sicheren Schutz vor einer Infektion darstellen.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/2020 auf Seite 77.
Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin