Fahrradunfall © Ingram Publishing / Thinkstock
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Sportverletzung

SCHMERZHAFTER AUFTRITT

Nicht immer bleibt das Sporttreiben ohne Folgen: Athleten ziehen sich etwa Verstauchungen oder Prellungen zu. PTA und Apotheker müssen erkennen, wann die Grenzen der Selbstmedikation erreicht sind.

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Wenn es draußen wärmer wird, starten viele Menschen wieder mit dem Sportprogramm. Ihre Bewegungsziele sind unter anderem die Vorbeugung von Krankheiten, die Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes sowie die Förderung der Leistungsfähigkeit im Alltag. Auch der Aufbau sozialer Kontakte oder das Erleben von Wohlbefinden, Genuss und Lebensfreude gehören zu den erwünschten Ergebnissen. Personen, die ein körperlich aktives Leben führen, leben länger – diese Feststellung ist das Ergebnis einer Reihe epidemiologischer Studien zum Vergleich der Gesamtmortalität bei körperlich aktiven versus inaktiven Personen.

Zwischen dem Ausmaß der körperlichen Aktivität und der Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen besteht ein inverser Zusammenhang, der als gesichert gilt. Auch die Schutzwirkung von körperlicher Aktivität auf Dickdarmkrebs ist nachgewiesen. Allerdings leben Sportler nicht immer ungefährlich, denn es lauern Verletzungsrisiken etwa in Form von Wunden, Prellungen, Zerrrungen oder Knochenbrüchen.

Der Einstieg Raten Sie Personen, die bisher inaktiv waren oder nach einer längeren Sportpause wieder mit dem Training anfangen, zunächst ein moderates Programm zu wählen. Keineswegs sollte man im ungeübten Zustand mit einem Intensivtraining beginnen, weil der plötzliche Start mit einem hohen Verletzungsrisiko einhergeht. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor dem Einstieg eine ärztliche Untersuchung in Anspruch zu nehmen.

Selbst vorbeugen Jedem Training gehen für gewöhnlich Aufwärmübungen voraus, denn das Warm-up bereitet die Muskulatur auf die Leistung vor. Während der Belastung sollte jeder auf seinen Körper hören und seine individuellen Grenzen beachten, damit es nicht zu einer Überlastung und somit zu einem höheren Verletzungsrisiko kommt. Auch die Auswahl des Materials nimmt unter Umständen Einfluss auf die Sportsicherheit: Beim Joggen haben sich etwa dämpfende Schuhe bewährt, bei verschiedenen Sportarten (wie Inlineskaten, Fahrradfahren) ist die Nutzung von Schutzkleidung ratsam und über das Tragen eines Helms sollte gar nicht erst diskutiert werden. Wer diese Empfehlungen beherzigt, schafft eine ideale Grundlage, beim Sport frei von Blessuren zu bleiben.

Erste Hilfe Wenn dann doch ein stechender Schmerz plötzlich den Körper durchfährt, ist es wichtig, unverzüglich zu reagieren: Je länger man bei Prellungen, Verstauchungen & Co mit der Behandlung wartet, umso ausgedehnter ist in der Regel die verletzungsbedingte Sportpause. Daher sind nach dem Unfall unverzüglich folgende Maßnahmen nach der PECH-Regel zu ergreifen:

  • Pause: Um Folgeschäden zu vermeiden, ist die körperliche Aktivität umgehend zu unterbrechen und der betroffene Bereich ruhigzustellen.
  • Eis: Das Kühlen bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Hämatome kleiner ausfallen. Kälte reduziert außerdem den Schmerz und die typischen Entzündungsreaktionen (Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerzen).
  • Compression: Ein Druckverband kann Blutergüsse und Schwellungen abschwächen.
  • Hochlagern: In dieser Position kann das Blut aus dem verletzen Gewebe abfließen, sodass der Druck auf die entsprechende Stelle minimiert wird.

Laien können für gewöhnlich nicht unterscheiden, ob es sich bei der Verletzung um einen Bruch, eine Prellung oder einen Bänderriss handelt. Bei anhaltenden Beschwerden oder bei sehr starken Schmerzen mit Schwellungen sollten Betroffene unbedingt einen Arzt konsultieren und die Knochen röntgen lassen, denn abhängig von der Art der Verletzung fällt die Behandlung andersartig aus.

EXKURS SPRUNGGELENK

Die Bänder stellen eine direkte Verbindung zwischen den Knochen dar und stabilisieren dadurch die Gelenke. Das Sprunggelenk ist in einen oberen und einen unteren Bereich unterteilt. Letzterer gehört zum Fuß, wird durch zahlreiche Bänder geführt und wirkt vor allem bei der Fortbewegung auf unebenem Gelände oder beim Stehen auf schiefen Ebenen. Das obere Sprunggelenk ist sehr verletzungsanfällig, weil sich bei Senken des Fußes die Stabilität des Gelenks reduziert. Es ermöglicht Bewegungen zwischen Unterschenkel und Fuß.

No pain – no gain Jahrelang hieß es, Muskelkater sei auf eine Übersäuerung der Muskeln zurückzuführen. Allerdings weiß man heutzutage, dass das Phänomen entsteht, wenn die Muskulatur stark beansprucht wurde und es zu mikroskopischen Rissen in den Fasern kommt. Die Muskelschmerzen können sehr unangenehm sein und zu Unbeweglichkeit führen, sie heilen jedoch nach einer gewissen Zeit von selbst wieder aus.

Zur Linderung der Beschwerden empfehlen Sie Ihren Kunden am besten wärmende, durchblutungsfördernde Salben, Saunagänge und warme Bäder. „Wegtrainieren“ lässt sich der Schmerz entgegen einiger Gerüchte allerdings nicht, durch ein intensives Training würden sich die Beschwerden eher verschlimmern. Vor der nächsten Trainingseinheit sollten Betroffene sich unbedingt ausreichend aufwärmen und gegebenenfalls Dehnübungen durchführen.

Muskelkrämpfe Schmerzende Krämpfe in den Waden, den Oberschenkeln oder der Gesäßmuskulatur hat fast jeder Sportler schon einmal erlebt. Sie halten meist Sekunden bis Minuten an, bevor sie sich lösen und ein Muskelkater-ähnliches Gefühl hinterlassen. Von idiopathischen Wadenkrämpfen spricht man, wenn die Beschwerden abrupt auftreten und die Ursache dafür unbekannt ist. Die Krämpfe können jedoch auch auf verschiedene Erkrankungen oder auf ein Ungleichgewicht im Flüssigkeitsund Elektrolythaushalt hindeuten. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium beugt einer Dysbalance zwischen Entspannung und Kontraktion vor, denn die Crampi können durch ein Magnesiumdefizit gefördert werden. Der tägliche Bedarf des Mineralstoffs liegt bei Erwachsenen zwischen 300 bis 350 Milligramm.

Bewegung mit Folgen Durch Unachtsamkeit oder durch eine Verkettung unglücklicher Umstände kann es zu Unfällen beim Sport kommen, die Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen zur Folge haben. Bei Prellungen wird weiches Gewebe an harte Strukturen wie die Knochen gepresst, sodass aus den Blut- und Lymphgefäßen Flüssigkeit austritt. Es bilden sich Blutergüsse und Schwellungen aus, die mit heftigen Schmerzen einhergehen. Betroffene sind in ihrer Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Bei Zerrungen treten ähnliche Symptome auf, die durch eine Überdehnung der Sehnen, Bänder und Muskeln entstehen.

Auslöser ist häufig ein unzureichendes Aufwärmprogramm vor der körperlichen Leistung. Eine Verstauchung ist eine Verletzung des Bandes oder einer Gelenkkapsel, bei der die Kollagenfasern stark überspannt werden. Oft zeigt sie sich an Stellen wie dem Handgelenk, dem Fuß oder dem Knie und wird ebenfalls von Schwellungen, Blutergüssen und Schmerzen begleitet. Wer regelmäßig Sport treibt, sollte idealerweise Zugriff auf Kühlkompressen oder Kältesprays haben, um im Fall der Fälle unverzüglich mit dem Kühlen beginnen zu können.

Ein Vorrat an Schmerzsalben und -gelen mit pflanzlichen oder schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen in der Hausapotheke ist ebenfalls sinnvoll. Der Bänderriss stellt eine besonders häufige Verletzung des Sprunggelenks sowie des Kniegelenks dar, dessen Ursache in einer gewaltsamen Verdrehung liegt. Beim Laufen passiert dies zum Beispiel beim Umknicken des Fußes, Betroffene berichten nicht selten über ein krachendes Geräusch. Im Anschluss leiden sie unter starken Schmerzen und Schwellungen des Knöchels sowie unter Blutergüssen.

Laut wie ein Peitschenknall Die Achillessehne als kräftigste Sehne des menschlichen Körpers verbindet den Fersenknochen mit der Wadenmuskulatur. Bei Sportarten mit Stop-and- Go-Bewegungen (meist Ballsportarten) kann es durch eine ruckartige Belastung zu einer Ruptur des meist vorgeschädigten Sehnengewebes kommen. Häufig hören Betroffene dabei ein lautes Geräusch, das an einen Peitschenhieb erinnert. Augenblicklich treten heftige, stechende Schmerzen auf, die das Laufen unmöglich machen. Patienten brauchen in der folgenden Zeit viel Geduld, weil sich die Genesung langwierig und mühsam gestaltet.

Bursitis auch durch Sportunfälle Die Schleimbeutel befinden sich in der Nähe von Gelenken, also an Knien, Schultern, der Hüfte oder den Ellbogen. An diesen Stellen ist mit einer erhöhten mechanischen Druckbelastung zu rechnen, welche der Schleimbeutel reduziert. Zusätzlich vermindert er die Reibung zwischen Sehne, Knochen, Muskel und Haut. Auslöser einer Bursitis, also einer Schleimbeutelentzündung, ist meist eine Drucküberbelastung, außerdem können bakterielle Infektionen oder Sportunfälle dafür verantwortlich sein. Der betroffene Bereich ist geschwollen, druckempfindlich, überwärmt und wird von unangenehmen Schmerzen begleitet.

Glücklicherweise heilt eine Bursitis rasch aus, vorausgesetzt sie geht nicht in eine chronischen Form über. Die schmerzende Region sollte daher zunächst ruhig gestellt werden, eventuell mit Hilfe einer Schiene oder eines Verbandes. Kühlen sowie die Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen in topischer Form verschaffen Linderung. Verbleibt nach der Regeneration ein Wasserkissen unter der Haut, muss die Flüssigkeit unter Umständen durch einen Arzt punktiert werden. Eine Operation, also eine Entfernung des Schleimbeutels, kann bei chronischen Entzündungen in Betracht gezogen werden, wenn die Beschwerden länger als drei bis sechs Wochen andauern.


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„Schmerzhafter Auftritt”

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