Eine Impfstoffphiole mit der Aufschrift "Sputnik V" liegt mit einer Spritze auf einer blauen Oberfläche.
In Russland haben die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff "Sputnik V" begonnen. Sie finden in Moskauer Kliniken statt und sollen die Phase-III-Studien nachholen. © aprott / iStock / Getty Images Plus

Sputnik V | Tests

RUSSISCHER IMPFSTOFF GEHT DOCH NOCH IN PHASE-III-STUDIE

In Russland wurde im August die weltweit erste Corona-Impfung zugelassen. Die Studien, die dazu eigentlich nötig sind, waren zu dem Zeitpunkt nicht abgeschlossen. Dies holen Moskauer Kliniken nun nach

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„Sputnik V“ ist seit etwa einem Monat in Russland zur Impfung gegen SARS-CoV-2 zugelassen, obwohl keine Phase-III-Studien zu dem Präparat vorliegen. Damit hatte Russland sich über internationale Kriterien hinweggesetzt und weltweit großen Unmut bei Wissenschaftlern ausgelöst. Nun werden die ersten Moskauer in 20 Kliniken geimpft, verkündete die Vize-Bürgermeisterin der russischen Hauptstadt Anastassija Rakowa.

Zunächst sollen Lehrer und Klinikangestellte die Vakzine erhalten – laut Angaben des Gesundheitsministers Michail Murascho freiwillig. Nach einer Erstimpfung folgt nach drei Wochen eine zweite Spritze. Landesweit seien 40 000 Probanden gewünscht, 35 000 hätten sich bereits gemeldet. Mehrere Politiker Russlands seien bereits geimpft, unter anderem der Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Ob auch Präsident Wladimir Putin eine Injektion erhalten will, ist noch offen.

Diese Impfoffensive soll Wirksamkeit und Sicherheit des Präparats feststellen, also Phase III der Studien abschließen. Die Erkenntnisse zu Phase I und II erschienen erst Anfang September im medizinischen Journal „The Lancet“, wo sie nun von Wissenschaftlern mit fachlicher Expertise diskutiert werden. Laut der Publikation habe der Vektorimpfstoff bei den 76 Probanden der ersten Testreihen erfolgreich eine Immunantwort gegen das Coronavirus ausgelöst.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: apotheke adhoc

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