Gehirntumor© peterschreiber.media / iStock / Getty Images Plus
Ein neuer Medizinroboter namens „ZAP-X“ wird derzeit in der Tumortherapie zum Entfernen eines Hirntumors eingesetzt. Der Roboter kann bei Tumoren eingesetzt werden, die nicht größer sind als 3,5 Zentimeter und der Tumor selbst darf noch nicht gestreut haben.

Roboter | Tumoren

EINE REVOLUTION IN DER HIRNCHIRURGIE

„ZAP-X“ entfernt Hirntumoren in 30 Minuten – und zwar ohne, dass eine Narkose nötig ist. Im Europäischen Cyberknife Zentrum in München kommt ein neuer Medizinroboter bei der Tumortherapie zum Einsatz.

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In der Regel dauert eine Hirntumor-OP fünf Stunden. Darauf folgen Intensivstation, stationärer Aufenthalt und acht Wochen Reha. Doch damit soll dank des Roboters „ZAP-X“ bald Schluss sein. Die Behandlung ist schmerzfrei, eine Anästhesie unnötig und der Patient kann direkt nach dem Eingriff nach Hause gehen.

Der Neurochirurg Professor Alexander Muacevic, Radiochirurg und medizinischer Leiter des Europäischen Cyberknife Zentrums, erklärt:

„Der Patient liegt auf einer Liege und mehr als 100 Photonenstrahlen, eine Art ultraharte Röntgenstrahlen, treffen punktgenau auf einen Tumor. Dabei töten sie den Tumor in seinem Erbgut und nach einigen Wochen oder Monaten sterben die Tumorzellen ab.“

In Europa ist ZAP-X der erste Roboter seiner Art. In China und den USA hingegen kam er bereits zum Einsatz. Seit 2019 wurden schon 150 Patienten in den Vereinigten Staaten behandelt. Der Roboter soll Meningeome, Neurinome, Hypophysenadenome, vaskuläre Fehlbildungen und Metastasen im frühen und mittleren Stadium erfolgreich behandeln – jedoch nur bis zu einer Größe von 3,5 Zentimetern. Außerdem darf der Tumor selbst noch nicht gestreut haben.

Wie funktioniert es?

Das ZAP-X nutzt die Technologie des „Multiple Tomography Angiography Systems“ (MTA). Ein grundlegendes Konstruktionsmerkmal des Revolversystems ist eine kegelförmige Blende mit unterschiedlichen Strahldurchmessern, welchen der Arzt passend zur Tumorgröße wählt. Das System rotiert während der Bestrahlung um den Patienten. Die Strahlenbehandlung – und das ist durch wissenschaftliche Studien bewiesen – ist genauso effektiv wie eine Operation. Je nachdem, wo sich der Tumor befindet, kann auch eine Kombination aus Operation und Radiochirurgie notwendig sein. Muacevic ist jedenfalls sicher: ZAP-X wird sich weltweit durchsetzen.

Die Behandlung kostet etwa 7500 Euro, die von den privaten Krankenkassen und der AOK Bayern bereits übernommen werden. Eine klassische Operation würde rund 10 000 Euro kosten.

Quelle: Forschung und Wisssen
 

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