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Zusatzempfehlung

PROBLEMZONE HAUT

Mit einer Gesamtfläche von 1,5 bis 2 Quadratmetern ist die Haut das größte Organ des menschlichen Körpers. Allerdings ist die äußere Schutzhülle auch Angriffspunkt für Insekten, Allergene oder Krankheitserreger.

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Bieten Sie jedem Kunden, der seine akuten Insektenstiche behandeln möchte, auch ein Repellent an.

Kühlen und beruhigen Bei Sonnenbrand kommen antiallergische Topika zum Einsatz, denn sie wirken gegen Rötungen, Juckreiz und Brennen. Ist die Verbrennung sehr schwer, werden im Rahmen eines Arztbesuches oft stärkere entzündungshemmende Medikamente (zum Beispiel mit Kortison) verordnet. Sinnvolle Zusatzempfehlungen für Personen mit Sonnenbrand sind für die Zeit nach der akuten Phase feuchtigkeitsspendende Hautlotionen zur Regeneration, die unter anderem wundheilende Substanzen wie Dexpanthenol enthalten.

Tipps gegen unreine Haut Akne ist ein häufiges Beschwerdebild und kann für Betroffene mit einem hohen Leidensdruck einhergehen. Je nach Erscheinungsbild und Schweregrad der Erkrankung werden vom Arzt Lösungen, Cremes, Gele oder Waschlotionen mit Antibiotika verordnet. Zu den Aknemitteln zählen auch die Substanzen Azelainsäure und Benzoylperoxid, welche die Hornschicht ablösen und Bakterien bekämpfen.

Das umfangreiche Apotheken-Sortiment bietet spezielle Kosmetikserien, die für jedes Stadium der unreinen Haut die passende Lösung bereitstellen. Reinigungsmittel, Gesichtswasser, Peelings, Feuchtigkeitspflege und Abdeckstifte stehen zur Linderung der Hauterscheinungen zur Verfügung. Fettige und ölige Cremes sind bei Akne tabu, stattdessen empfehlen Sie Ihren Kunden am besten Feuchtigkeitscremes auf Wasserbasis. Auch Make-up und Sonnenschutzmittel sollten fettfrei sein, um eine Verstopfung der Poren zu vermeiden.

Sensibler Bereich Die Haut an der Lippe ist sehr dünn und empfindlich, da sie nur aus drei bis fünf Zellschichten (im Vergleich zu etwa 16 Zellschichten der übrigen Gesichtshaut) besteht. Häufig hören PTA und Apotheker im Apothekenalltag, dass sich Bläschen auf den Lippen bilden, die jucken und brennen. Hierfür sind meistens Herpes-Erreger verantwortlich: Um deren Ausbreitung zu verhindern, können Replikationshemmer wie Aciclovir oder Penciclovir, möglichst gleich bei den ersten Anzeichen aufgetragen werden.

Einen anderen Ansatz verfolgt ein Produkt mit der Aminosäure L-Lysin sowie Zink, Selen und einer Reihe von Vitaminen. Die Aminosäure soll die Vermehrung der Viren stören und so die entzündliche Phase und den gesamten Heilungsprozess verkürzen. Die Vitamine unterstützen das Immunsystem und damit die Selbstheilungkräfte des Körpers.

Hilfreiche Zusatzangebote Bei Lippenherpes sind geeignete Sonnenschutzpräparat mit einem hohen Lichtschutzfaktor empfehlenswert. Außerdem gelingt es mit einem funktionierenden Immunsystem besser, Herpesviren abzuwehren. Dieses lässt sich mit speziellen Präparaten, die beispielsweise Vitamine und Mineralstoffe enthalten, erreichen.

Geduld erforderlich! Auch die Haut an den Füßen macht gelegentlich Probleme: Fußpilz ist ansteckend und muss daher möglichst frühzeitig bekämpft werden. Ansonsten breitet sich der Pilz weiter über die Haut aus und befällt unter Umständen noch die Nägel, die sich dann verfärben und wellen. Obwohl Fuß- und Nagelpilze hartnäckig sind, lassen sie sich mit äußerlich anwendbaren Antimykotika und viel Geduld beseitigen.

Antimykotika vom Azoltyp (Clotrimazol, Bifonazol) wirken fungistatisch, indem sie die Vermehrung und das Wachstum der Pilze hemmen. Terbinafin, ein Allylamin, verfügt über einen fungiziden Effekt. Ciclopirox tötet darüber hinaus auch noch die Pilzsporen ab, die eine Infektion sonst immer wieder aufflammen lassen können. Bei Fußpilz gibt es ebenfalls nützliche Zusatztipps: Wer zum sensiblen Thema Fußpilz berät, sollte Infizierten empfehlen, die Schuhe zu desinfizieren, zum Beispiel mit einem Spray, das den Wirkstoff Octopirox enthält.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER Apotheke Sonderheft „Kommunikation und Zusatzverkäufe" auf Seite 82.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

Bei zahlreichen Erkrankungen wie Allergien, Kontaktekzemen, atopischer Dermatitis, Nesselsucht oder einfach nur trockener Haut kommt es zu mehr oder weniger starkem Juckreiz auf der Haut. Auch nach Insektenstichen können die unangenehmen Beschwerden auftreten. Kühlende Gele oder Cremes mit Antihistaminika reduzieren die Symptome, indem die Wirkstoffe die Histaminrezeptoren blockieren. Rötungen und Juckreiz werden deutlich reduziert, sodass die Gefahr von zusätzlichen Hautläsionen abnimmt. Bei stärkeren Beschwerden verordnet der Arzt unter Umständen Kortikoide. Legen Sie Ihren Kunden mit Juckreiz nahe, Thermalwasserspray bei Bedarf auf die gereizten Stellen aufzusprühen.

Betonen Sie den Effekt des Sprays im Zusammenhang mit dem Hauptkauf: Thermalwasserspray ist eine vorteilhafte Ergänzung, weil der Sprühnebel die Haut erfrischt und die Beschwerden lindert. Auch Kosmetika mit Thermalwasser sind für empfindliche und anspruchsvolle Haut gut geeignet, da sie eine optimal verträgliche Pflege darstellen. Heben Sie auch deren Wirkung hervor, indem sie die Produkte als praktische Ergänzung zum Hauptkauf (zum Beispiel Antihistaminika oder Kortikoide) anbieten. Dies gelingt mit Formulierungen wie: „Falls die Haut dann noch gereizt ist, gibt es Kosmetika, und zwar…“.

Kunden mit Insektenstichen Betroffene sind Ihnen in der Regel dankbar, wenn Sie Möglichkeiten aufzeigen, Insektenstiche und –bisse in Zukunft zu vermeiden. Repellents vertreiben die Plagegeister durch ihren Duft oder neutralisieren den Geruch potenzieller Opfer. Der Wirkstoff N, N-Diethyl-m-toluamid (DEET) wehrt Mücken, Bremsen, Fliegen, Zecken und Kriebelmücken ab. Ein bewährtes Repellent ist auch Icaridin, welches erfolgreich Mücken, Bremsen und Zecken fernhält.Zusätzlich zum „Duftschutz“ haben Menschen, die sich häufig im Freien aufhalten, am besten eine Zeckenzange oder –karte dabei, mit denen sich die Übeltäter knapp über der Haut fassen und vorsichtig entfernen lassen.

Zecken sollten stets rasch aus der Haut beseitigt werden, um das Infektionsrisiko (FSME oder Borreliose) zu minimieren. Im Anschluss ist es sinnvoll, die Bissstelle zu desinfizieren – hierzu eignen sich lokale Antiseptika wie Polyvidon (PVP)-Jod, Octenidin und Polyhexanid. Ihre Kunden werden Ihre passenden Zusatzangebote in der Regel dankbar annehmen. Doch Vorsicht: Tritt in den folgenden Monaten eine Rötung an der Kontaktstelle auf, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren.

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