Kanada/Krankenhaus

NACH KLINIKAUFENTHALT DAUERMEDIKATION VERGESSEN

In einer kanadischen Studie zeigte sich, dass Patienten nach einem stationären Aufenthalt die benötigten Medikamente häufiger irrtümlich nicht mehr verschrieben wurden.

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Nach einem Krankenhausaufenthalt werden Patienten meist mit Rezepten für Medikamente, die sie Zuhause einnehmen sollen, entlassen. Der Studie zufolge werden dabei häufig Arzneimittel vergessen, die die Patienten schon vor ihrem Krankenhausaufenthalt wegen chronischer Erkrankungen einnehmen mussten und auch danach benötigt hätten.

In der Studie, deren Ergebnisse in dem Fachjournal «JAMA» veröffentlicht wurden, analysierten Experten die Akten von fast 400 000 Patienten. Diese nahmen vor dem stationären Aufenthalt Medikamente für chronische Erkrankungen ein, zum Beispiel Lipidsenker, Gerinnungshemmer, Schilddrüsenmedikamente oder Arzneimittel gegen Magen- und Atembeschwerden. Vor allem interessierte die Wissenschaftler, für welche Medikamente die Patienten in den drei Monaten nach der Entlassung Verschreibungen erhielten. Dazu verglichen sie die stationär aufgenommenen Patienten mit einer Kontrollgruppe von Personen, die nicht ins Krankenhaus aufgenommen wurden.

Gerinnungshemmer am häufigsten vergessen
Es zeigte sich, dass den Patienten nach einem stationären Aufenthalt die benötigten Medikamente häufiger irrtümlich nicht mehr verschrieben wurden, als dies bei der Kontrollgruppe der Fall war. Besonders häufig wurden die Gerinnungshemmer nach dem stationären Aufenthalt vergessen. Nahezu jeder fünfte Patient nahm diese Medikamente, die oft nach einem Herzinfarkt oder Gefäßverschluss eingesetzt werden, nach dem Krankenhausaufenthalt nicht mehr ein. Bei den Patienten, die auf der Intensivstation lagen, war es sogar fast jeder Vierte. Im Vergleich dazu wurden nur bei jedem achten Patienten der Kontrollgruppe diese Medikamente irrtümlich nicht mehr verschrieben.

Nach Ansicht der Experten muss an der Kommunikation im Krankenhaus gearbeitet werden. Schon einfache Vordrucke, die bereits bei Aufnahme die Dauermedikation der Patienten erfassen, könnten helfen. Besser noch wäre ein computergestütztes System, das solche Fehler vermeide. Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

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