Schon Mal Da Gewesen?
MUSEUMSINSEL MITTEN IN DER CITY
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Von der Fußgängerzone sind es nur ein paar Schritte bis zu dem Ensemble aus denkmalgeschützten Häusern und Neubauten, das als „Museum Bünde“ drei einzelne Ausstellungshäuser unter einem Dach vereint: das Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum, das Dobergmuseum als Geologisches Museum Ostwestfalen-Lippe und ein Heimatmuseum. Während die ersten beiden Ausstellungshäuser für jedermann ihre Türe öffnen, ist das Heimatmuseum nur während Gruppenführungen zugänglich.
Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum Das Flaggschiff der Museumsinsel ist das traditionsreiche Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum, das bereits 1937 gegründet wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts war ein Großteil der Bünder Bevölkerung in der Zigarrenindustrie beschäftigt, damals galt Bünde als die „Zigarrenstadt“ Deutschlands. In der vor fünf Jahren neu eröffneten Tabak-Dauerausstellung geben 2230 Exponate und 31 Medienstationen Einblick in die Welt des Tabaks und des Tabakkonsums.
Die Ausstellung ist in vier Abteilungen gegliedert: Allgemeine Kulturgeschichte des Tabaks, der Tabakanbau in Deutschland, die Geschichte der Zigarrenindustrie im Minden-Ravensberger Land sowie Rauchen und Gesundheit. Das Museumsteam zeigt beispielsweise bei Mitmach-Führungen für Schulklassen, welches Bild die Kolonialmächte vom „primitiven Wilden“ propagierten, um somit ihre Kolonisation zu rechtfertigen. Demgegenüber stand das ebenfalls in der damaligen Epoche vorhandene, verklärende Bild des „edlen Wilden“. Beide Zerrbilder wurden in der Tabakwerbung eingesetzt.
Dobergmuseum Im Tiefgeschoss des benachbarten Dobergmuseums ist die geologische Dauerausstellung „Expedition Doberg“. Sie präsentiert auf etwa 550 Quadratmetern knapp 1000 Exponate, mit deren Hilfe sich die Besucher selbstständig in die faszinierende Welt der regionalen Erdgeschichte einarbeiten können. Das Besondere am Dobergmuseum sind die teilweise 30 Millionen Jahre alten Exponate aus dem Oligozän-Erdzeitalter. Damals war ungefähr dort, wo heute Bünde liegt, die Küste eines subtropischen Meeres.
In den Küstengewässern lebten nicht nur große Tiere wie Haie, Seekühe und Zahnwale, sondern auf dem Meeresgrund auch zahlreiche kleinere Lebewesen wie Seeigel, Armfüßer, Muscheln und Krebse. Als versteinerte Zeitzeugen wurden sie im Mergel eines unscheinbaren Bünder Hügels mit Namen Doberg überliefert. Ein Teil dieser Gesteinsschichten entstand während eines Zeitraumes, der die wissenschaftliche Bezeichnung „Chatt“ trägt. Die während des Chatt abgelagerten Schichten sind am Doberg besonders gut und vollständig erhalten. Daher ist der Doberg weltweit einer von wenigen geologischen Referenzpunkten für diesen Zeitabschnitt.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/17 auf Seite 152.
KONTAKT
Museum Bünde
Fünfhausenstraße 8 – 12
32257 Bünde
www.museum.buende.de