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Impfen/Meningitis

MENINGO­KOKKEN: IMPFSCHUTZ ÜBERPRÜFEN

Während der kalten Monate im Winter und Frühjahr ist das Risiko für Meningokokken-Infektionen besonders groß. Darauf hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hingewiesen.

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In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 400 Menschen an einer Meningokokken-Infektion. Vor allem Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sind gefährdet. Jeder zehnte Patient stirbt, weitere 10 bis 20 Prozent erleiden dauerhafte Behinderungen. 2011 erfasste das Nationale Referenzzentrum für Meningokokken am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg vor allem in Nordrhein-Westfalen mit 68 Fällen und in Bayern mit 39 Fällen die meisten Erkrankungen.

„Vielen Eltern ist bekannt, dass bei einer Meningokokken-Meningitis und -Sepsis häufig kleine stecknadelgroße dunkelrote, blaue oder auch bräunliche Flecken auf der Haut auftreten. Es ist jedoch falsch anzunehmen, dass diese sich in jedem Fall entwickeln“, warnte der Kinder- und Jugendarzt Martin Terhardt vom Ausschuss Prävention und Frühtherapie des BVKJ.

Grippe-ähnliche Symptome, die sich besonders rasch entwickelten wie hohes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen sowie Muskelschmerzen und auch kalte beziehungsweise gefühllose Hände und Füße, Benommenheit, blasse Haut, steifer, empfindlicher Nacken, Lichtscheue und unkoordinierte Zuckungen seien Alarmzeichen.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt, Kinder im zweiten Lebensjahr gegen Meningokokken der Serogruppe C impfen zu lassen. Diese Meningokokken-Art ist in Deutschland verbreitet und besonders gefährlich. Allen Kindern und Jugendlichen, die noch nicht geschützt sind, rät die STIKO zu einer nachträglichen Immunisierung.

Diese Nachholimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C wird bis zum Alter von 17 Jahren von den Krankenkassen erstattet. „Eltern sollten die Meningokokken-Impfung bei ihren noch nicht geimpften Schulkindern am besten gleich nachholen, denn für Teenager ist das Ansteckungsrisiko dann wieder besonders groß“, empfiehlt Terhardt. Quelle: hil/aerzteblatt.de

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