Kosmetik

MEHR ALS NUR „SEIFE“ FÜRS HAAR

Beim Haarewaschen geht es nicht nur um die Reinigung der Haare. Shampoos sollen auch pflegen, Haar- und Kopfhautprobleme beseitigen und dem Haar Glanz schenken. Das können sie aber nur, wenn sie passend ausgewählt werden.

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Ein Shampoo enthält in der Regel zehn bis zwanzig Bestandteile, die in sehr unterschiedlichen Konzentrationen enthalten sein können. Ihre Zusammensetzung richtet sich letztlich auch nach dem gewünschten Nutzen. Daher ist es wichtig, die Produkte unbedingt nach Haar- und Kopfhautzustand sowie Haartyp auszuwählen. Nur dann können Shampoos auch für glänzende Ergebnisse sorgen.

Was steckt drin? Für die Reinigung als wichtigste Produktleistung sind die Shampoo-Tenside verantwortlich. Diese waschaktiven Substanzen reduzieren die Oberflächenspannung des Wassers, sodass ölig-fettige Schmutzpartikel besser entfernt werden können. Die Tenside sorgen außerdem für den Schaum, der den Schmutz in der Schwebe hält. Dieser Zustand verhindert, dass sich Schmutzpartikel erneut auf dem Haar ablagern können. Ein weiterer Hauptbestandteil von Shampoos sind Pflegestoffe, die je nach Anwendungszweck oder Haarproblem zugesetzt werden.

So enthalten Shampoos für die häufige Haarwäsche beispielsweise in einigen Fällen rückfettende Substanzen wie natürliche Öle, die dem Entfetten der Haare vorbeugen. Feines Haar, das oft weich und empfindlich ist und wenig Volumen hat, benötigt dagegen ein Shampoo, das strukturverbessernde Zusätze enthält, wie zum Beispiel Proteine oder kationische Polymere. Volumenerhöhende Wirkstoffe, wie Yucca- oder Pfingstrosen-Extrakte, geben dem Haar Kraft und Halt.

Shampoos für fettiges Haar sollen vor allem das Fett entfernen, ein schnelles Nachfetten reduzieren und die Kopfhaut erfrischen. Sie enthalten daher höhere Anteile an Tensiden und Wirkstoffen zur Verzögerung der Nachfettung wie Pflanzen- und Kräuterextrakte. Zusätzliche Pflegestoffe wie beispielsweise rückfettende Substanzen, werden in Shampoos für schnell fettendes Haar nicht oder nur in geringen Mengen eingesetzt. Ganz anders ist es bei trockenem Haar. Ist die Kopfhaut zu trocken, wird auch das Haar nicht ausreichend mit Fett und Feuchtigkeit versorgt. Entsprechend sind Shampoos für trockenes Haar angereichert mit rückfettenden Stoffen und intensiven Pflegewirkstoffen.

So verbessern beispielsweise Zusätze von Panthenol und Proteinderivaten das Feuchthaltevermögen der Haare und beugen der weiteren Austrocknung vor. Bei Problemen mit Schuppen kommen Spezial-Shampoos zum Einsatz, die auf Basis bestimmter Wirkstoffe die Schuppenbildung deutlich reduzieren können. Abgerundet wird die Shampoorezeptur durch weitere Hilfsstoffe, wie zum Beispiel Schaumstabilisatoren, Verdickungsmittel, Konservierungs- und Riechstoffe. Sie leisten zwar keinen direkten Beitrag zum Grundnutzen des Shampoos.

Sie dienen aber dazu, das Produkt zu stabilisieren und vor einem Verderb durch Mikroorganismen zu schützen und helfen, dass das Produkt leichter anzuwenden ist. Zudem sorgen sie für einen angenehmen Duft. Außerdem: Vor dem Haarewaschen sollten die Haare gründlich ausgebürstet werden, damit sie komplett knotenfrei sind und auch die Styling-Produkte – wie beispielsweise Haargel – entfernt werden. Zum Waschen das Shampoo gemäß den Herstellerangaben dosieren und ins feuchte Haar leicht einmassieren. Anschließend gründlich mit warmen Wasser ausspülen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/2021 auf Seite 72.

Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

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