Jemand trägt ein Armband mit der LGBTQ-Flagge und zieht sich Einweghandschuhe an.
Eine Umfrage zeigt, dass Forschende aus Minderheiten bezüglich ihrer sexuellen Orientierung oder Identität es bei ihrer Arbeit schwerer haben als ihre Kollegen. © Manuel Arias duran / iStock / Getty Images Plu

Pride | Karriere

LGBTQ-FORSCHENDE BENACHTEILIGT

Eine neue Studie deckt auf: Wissenschaftler, die lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder queer (LGBTQ) sind, werden häufiger belästigt und in ihrer Karriere behindert als ihre Nicht-LGBTQ-Kollegen.

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Für diese Studie unter mehr als 25 000 Forschenden in den USA wurden rund 1000 Personen, die sich als LGBTQ identifizieren, befragt. Laut Bericht sei dies die bisher größte Studie zu Gendergerechtigkeit und Inklusion in der Wissenschaft. Die Umfrage zeigt, dass die Forschenden aus sexuellen und geschlechtsspezifischen Minderheiten seltener die Möglichkeiten haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, als ihre Kolleginnen und Kollegen. Ein Grund dafür sei, dass sie seltener Zugang zu den für gute Arbeit nötigen Ressourcen haben. Die Studie zeigt auch, dass sie 2020 bei der Arbeit häufiger beruflich abgewertet oder belästigt wurden.

Innerhalb der Gruppe der LGBTQ-Forschenden seien Personen aus ethnischen Minderheiten und Frauen noch häufiger bei der Arbeit abgewertet oder belästigt worden.

Betroffene leiden unter der systemischen Ungleichbehandlung. Sie sind nicht nur von Ungleichbehandlung betroffen. Der Studie zufolge leiden sie auch auch häufig an Schlaflosigkeit, depressiven Symptomen und arbeitsbedingtem Stress. Ältere Studien besagen, dass 40 Prozent der LGBTQ in der Branche ungeoutet sind, dass die Hälfte aller Trans-Studenten Mobbing erfahren und dass homo- und bisexuelle Techniker schlechtere Karrierechancen besitzen.

Dennoch: Es geht voran. So hat 2018 der Londoner Wissenschaftler Alfredo Carpineti den „LGBT STEM Day“ ins Leben gerufen.

STEM steht für „Science, Technology, Engineering and Mathematics“ – im Deutschen entspricht das den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Der LGBT STEM Day soll die Probleme thematisieren, auf diese aufmerksam machen und für die Inklusion von queeren Kräften in der Wissenschafts- und Technikbranche werben. Die Bewegung steht noch am Anfang, aber sie läuft. Carpineti ergänzt: „Wir werden mit dem LGBT STEM Day nicht alle Probleme lösen, aber wir legen den Fokus auf sie.“

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quellen:
https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/mehr-karrierehuerden-fuer-lgbtq-forschende-3437/
https://www.maenner.media/gesellschaft/community/lgbt-stem-day/

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