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LEBEN SCHENKEN

Zurzeit warten in Deutschland 12 000 Menschen auf ein Spenderorgan wie Niere, Leber, Herz oder Lunge. Täglich sterben drei Patienten, weil keine oder zu wenige Organspenden vorhanden sind.

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Aktuell wird im Bundestag das Thema „Organtransplantation“ heiß diskutiert. Neue Bestimmungen sollen Betroffenen besser helfen, indem sie alle Bürger ab 16 Jahren in die Verantwortung nehmen und sie mit dem Thema „Organspende” konfrontieren. Wie wichtig das Thema ist und wie sehr es nicht nur ältere oder gebrechliche Menschen betreffen kann, verdeutlicht ein Bericht im ZDF heute journal unter www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1649752/Neues-Bewusstsein-fuer-Organspende.

Den Gedanken an den eigenen Tod verdrängen wir meistens. Dass wir aber selber einmal dringend auf ein Spenderorgan angewiesen sein könnten, kommt uns als gesunden Menschen gar nicht erst in den Sinn. Viele kostenintensiven und kräftezehrenden Therapien könnten durch Organspenden abgekürzt oder gar vermieden werden. Entscheiden Sie für sich selber und seien Sie gewappnet, wenn Ihre Kunden Sie auf dieses wichtige Thema ansprechen.

Basiswissen Aufklärung zur Organspende bietet www.organspende-info.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier erfahren Sie, dass man hier zu Lande erst durch eine schriftliche Willenserklärung zum Organspender wird. Diese Seite enthält Informationen über den rechtsgültigen Organspendeausweis. Ferner erfahren Sie etwas über eine diesbezügliche Patientenverfügung.

Hintergründe zur Diskussion sind auf www.netdoktor.de/Service/Selbsthilfe/Arbeitskreis-Organspende-5021.html nachzulesen. Beruhigen Sie Ihre Kunden; sie müssen nicht sofort Stellung beziehen – und geäußerte Entscheidungen werden auch nicht registriert. Allerdings werden im „Bedarfsfall” die Angehörigen um eine Entscheidung gebeten, was unter Umständen sehr belastend für diese sein kann.

Es gibt keine Altersgrenze für eine Organspende, auch Ältere können noch spenden und damit Leben retten, es zählt allein der Zustand des Organs zum Zeitpunkt der Entnahme. Allerdings gibt es strikte Voraussetzungen dafür. Diese erfahren Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Organspende. Hier finden Sie auch Aufklärung, was eine Organspende überhaupt ist und dass sie mit Ausnahme der nur unter nahen Verwandten und einander persönlich eng verbundenen Personen zulässigen Lebendspende ausschließlich im Falle des so genannten „Hirntodes” in Frage kommt.

Dies bedeutet, dass das Gehirn irreversibel zerstört ist, auch wenn Kreislauf und Stoffwechsel noch mit Maschinen und Medikamenten aufrechterhalten werden könnten. Hintergründe und Ausführungen hierzu können Sie unter www.organspende-und-transplantation.de/gedanken.htm nachlesen. Die Diagnose Hirntod muss immer von zwei unabhängigen Ärzten festgestellt und die Untersuchung muss im Abstand von mindestens zwölf Stunden wiederholt werden. Mehr Infos zum Thema unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod.

Kampagnen Geschichten rund um die Organspende und den Spendeausweis bietet die Initiative auf www.mein-klick-fuers-leben.de unter „Praxisbeispiele”. Wichtige Fragen nach Erkrankungsausschluss oder Rechtsgrundlage werden hier beantwortet. Ferner können Sie sich einen Organspendeausweis zum Ausdrucken herunterladen.

Eine sehr emotionale, weil mit vielen persönlichen Schicksalen dokumentierte Seite ist www.fuers-leben.de/mitfuehlen.html der Stiftung „FÜRS LEBEN”. Es werden Aktionen zum Thema „Organspende” vorgestellt, und Prominente wie Mary Roos und Hannes Jaenicke kommen dabei zu Wort. Auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es Informationen zur Kampagne „Organspende rettet Leben” www.bzga.de/themenschwerpunkte/organ-gewebespende sowie Beiblätter zum Ausweis in unterschiedlichen europäischen Sprachen. Besonders interessant sind zudem die Hintergrundinformationen und Erfahrungsberichte von Angehörigen, Transplantationsmedizinern und Pflegekräften auf der Internetseite der Informationsstelle Transplantation und Organspende www.transplantation-information.de.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/12 ab Seite 68.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/Ursula Tschorn, Apothekerin

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