Impfpass
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Impfung | Steigende Masern-Zahlen

KOMMT EIN MASERN-REVIVAL?

Hand aufs Herz: Kennen Sie Ihren aktuellen Impfstatus? 43 Masern-Fälle zählt das Robert-Koch-Institut (RKI) bis jetzt in Deutschland und fürchtet, es werden noch viel mehr dazukommen

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21 Masern-Fälle allein in Berlin bis jetzt, das meldet die Gesundheitssenatorin dort derzeit (im vergangenen Jahr waren es insgesamt 80). Doch es ist nur ein Kind dabei – die meisten Erkrankungen finden sich unter den jungen Erwachsenen. Denn die haben meist nur die erste Impfung im Säuglingsalter erhalten, erst die zweite sei aber „die zusätzliche Absicherung für einen optimalen Impfschutz“, so die Ständige Impfkommission des RKI. Masern, das ist beileibe keine harmlose Kinderkrankheit. Die Erkrankung ist hochansteckend - mit 95 Prozent Ausbruchshäufigkeit nach Kontakt einer der ansteckendsten Krankheiten überhaupt - und kann Komplikationen nach sich ziehen, zum Beispiel eine Hirnhautentzündung.

Bei Immunsupprimierten besteht die Gefahr einer Superinfektion, die sich in Form von Bronchitis oder einer Lungenentzündung manifestieren kann. Besonders gefährlich sind die Masern, wenn es Erwachsene trifft: dann landen 40 Prozent von ihnen im Krankenhaus. Manchmal ist die vermeintliche „Kinderkrankheit“ sogar tödlich. Deshalb gibt das RKI eine Impfempfehlung heraus: Eine einmalige MMR (Masern/Mumps/Röteln)-Standardimpfung für Erwachsene sollte weiterhin bei allen nach 1970 geborenen ungeimpften beziehungsweise in der Kindheit nur einmal geimpften Personen unter 18 Jahren oder nach 1970 geborenen Personen über 18 Jahre mit unklarem Impfstatus nachgeholt werden.

Und wer bei dieser Gelegenheit seinen Impfpass hervorholt, sollte auch einmal nach der letzten Tetanus-Impfung schauen. Das zerstörerische Werk des Erregers Clostridium tetani, der im Erdreich jahrelang auf seine Chance warten kann, bewirkt einen langsamen qualvollen Tod durch fortschreitende Muskellähmung („Wundstarrkrampf“). Alle zehn Jahre sollte deshalb der Impfschutz, auch und gerade bei Erwachsenen, aufgefrischt werden.

Alexandra Regner, PTA, Redaktion

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