© Frater Aloisius

Zecken | Schutz

KLEIN ABER GEMEIN

Nach der dunklen und kalten Jahreszeit sehnt man sich wieder nach den wärmenden Sonnenstrahlen. Doch nicht nur die Natur erwacht so langsam aus seinem Winterschlaf, sondern auch die Zecken. Der kleine Parasit kann gefährliche Krankheiten übertragen.

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Sie sind nicht sonderlich groß, nicht schnell und beißen nicht – Zecken. Sie ernähren sich von Blut, ähnlich wie eine Stechmücke und können mit ihrem Stich bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger wie beispielsweise FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien übertragen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch das FSME-Virus ausgelöst und kann bei Betroffenen eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung auslösen, die tödlich enden kann. Gegen den FSME-Virus kann man sich impfen lassen. In Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, bei etwa 1 zu 150. Bei Borreliose sieht es etwas anders aus. Hier kann man sich nicht impfen lassen. Die Borreliose wird von einem spiralförmigen Bakterium namens Borrelia burgdorferi ausgelöst. Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Erkrankung in Deutschland. Charakteristisches Merkmal für die Erkrankung an Borreliose ist die Wanderröte. Diese ringförmige Hautrötung kann einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle beobachtet werden. Hier wird vom Arzt ein Antibiotikum verschrieben.

Eine richtige Vorsorge ist daher wichtig. Aber um was für ein Tier handelt es sich eigentlich bei diesem Parasit? Die Zecke zählt zu den Spinnentieren, hat acht Beine und kann sich aufgrund ihres Körperbaus und ihres Verhaltens außerordentlich gut an ihre Umwelt anpassen. Zecken leben in Gräsern und auf Büschen und können bis zu 1,5 Meter hoch klettern. Da sie so winzig sind, werden sie oft gar nicht wahrgenommen. Der kleine Parasit wiederum kann über sein Riechorgan sein nächstes Opfer ganz schnell erspähen.

Um von uns Menschen schön viel Blut abzweigen zu können, suchen sich die Zecken eine geeignete Stelle, die warm und feucht ist. Meist sind es die Achselhöhlen, Kniekehlen oder der Genitalbereich. Wurde eine geeignete Stelle gefunden, sticht die Zecke mit ihrem Mundwerkzeug in die Haut. Ihre Widerhaken verhindern, dass man sie einfach mal so schnell wieder aus der Haut herausziehen kann. Nun beginnt die Zecke zu saugen und das Blut gelangt auf direktem Weg in den Darm der Zecke. Durch das Blutsaugen steigt sich das Eigengewicht um ein Vielfaches. Eine vollgesaugte Zecke kann bis zu 200-mal so viel wiegen wie eine hungrige und lässt dabei nicht los. Nicht schlecht für so einen kleinen Winzling. Aber wie kann man sich jetzt am besten auf diese Parasiten vorbereiten?

Wenn man ein Picknick auf einer Wiese macht, Spazieren geht oder grillt, sollte man nach Möglichkeit die Socken über die Hose ziehen. Wem das Outfit nicht gefällt, sollte sich auf jeden Fall nach einem Ausflug absuchen und die Zecke möglichst schnell entfernen. Nach der Entdeckung hat man schon etwas Zeit, bis die Zecke mögliche Viren oder Bakterien überträgt. Genau genommen mindestens zwei Stunden. Doch je schneller die Zecke entfernt wird, desto besser. Aber mit welchem Hilfsmittel? Am besten verwendet man eine Zeckenzange, Zeckenpinzette oder Zeckenkarte. Viele Menschen versuchen, die Zecke mittels einer Drehbewegung herauszuziehen. Dabei kann es aber passieren, dass Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben, was wiederum eine Entzündung auslösen kann. Die Gefahr durch Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren ist dann allerdings passé.

Nadine Scheurer, Redaktion

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