Vor allem in der Mittagszeit, also zwischen 11 und 15 Uhr, sollten Kinder die direkte Sonne meiden © FamVeld / iStock / Getty Images Plus

Kind | Sonnenbrand

KINDERHAUT RICHTIG SCHÜTZEN

Im Sandkasten oder im Planschbecken spielen, mit der Mama spazierengehen oder einfach nur auf der Krabbeldecke liegen. Kleine Kinder und Babys sind gerade im Sommer nicht selten der Sonne ausgesetzt. Da sie eine deutlich durchlässigere und empfindlichere Haut haben als Erwachsene, muss man bei der Wahl des Sonnenschutzes einiges beachten.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Die Stiftung Kindergesundheit weist in einer Mitteilung darauf hin, dass Babys und kleinen Kindern bereits nach zehn Minuten intensiver Sonnenbestrahlung ein Sonnenbrand droht, den es vor allem in der Kindheit zu vermeiden gilt. Denn ein Sonnenbrand in der Kindheit erhöht im Erwachsenenalter deutlich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der letzten 30 Jahre, so hat sich das Hautkrebsrisiko verdreifacht.

„Je jünger Kinder sind, umso angreifbarer ist ihre Haut durch die ultravioletten Strahlen der Sonne«, erklärt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung. Die Haut von Kindern ist dünner und noch nicht in der Lage, schnell genug Pigmente herzustellen, die sie vor den UV-Strahlen schützen sollen. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass sich Babys im ersten Lebensjahr ausschließlich im Schatten aufhalten und selbst dort ein Hemdchen mit langen Ärmeln und einen Hut mit breiter Krempe tragen, der sie ausreichend schützt. Eine Baby-Sonnencreme sollte einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 50 aufweisen und an die empfindliche Haut angepasst sein.

Bei Kleinkindern verhält es sich ähnlich. Auch sie sollten mit Sonnencreme, entsprechender Kleidung und einem Hut vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden. Dabei ist zu beachten, dass locker geschnittene Kleidung besser schützt als enganliegende und dunkle besser als helle. Vor allem in der Mittagszeit, also zwischen 11 und 15 Uhr, sollten auch ältere Kinder die direkte Sonne meiden, da zu diesem Zeitpunkt die UV-Belastung am größten ist. Sandkasten, Swimmingpool oder Schaukel sollten daher im Schatten aufgestellt werden. Selbst wenn sich mal ein paar Wolken vor die Sonne schieben und der Himmel bedeckt ist, darf man die Sonneneinstrahlung nicht unterschätzen, denn 50 bis 80 Prozent der UV-Strahlen gelangen dennoch auf die Erde. Vor allem in den Monaten Mai bis Ende Juli, wenn die UV-Belastung in unseren Breitengraden am höchsten ist, sollte darauf geachtet werden.

Eine Sonnencreme für Kinder enthält Mikropigmente wie Zink- oder Titandioxid anstatt chemischer UV-Filter, da letztere noch leichter in die dünne Haut von Kindern eindringen als bei Erwachsenen. Die Stiftung betont in ihrer Mitteilung, dass es wichtig sei, ausreichend Sonnencreme aufzutragen. Zudem sollte man auch mit einer als wasserfest deklarierten Creme nach dem Baden nachcremen. Hier sollte man den Grundsatz „Klotzen statt Kleckern“ anwenden. Nimmt man als Beispiel ein fünfjähriges Kind, so sollten pro Anwendung rund zehn Gramm Creme aufgetragen und anschließend leicht eingerieben werden. Damit man die Wirkung der Sonnencreme nicht negativ beeinflusst, sollten Mückenschutzmittel erst 15 bis 30 Minuten nach dem Eincremen aufgetragen werden.

Obwohl es eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen gibt, sollten sich Kinder jeden Tag mindestens eine halbe Stunde im Freien aufhalten. „Für die Entwicklung eines Kindes ist regelmäßige Bewegung im Freien von fundamentaler Bedeutung“, erklärt Koletzko.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

×