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HEUSCHNUPFEN
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Rezeptfreie Behandlungsoption – Heuschnupfen ist eine Immunreaktion vom Typ I, also eine allergische Sofortreaktion, bei der das Immunsystem innerhalb von Sekunden oder Minuten auf ein Allergen reagiert. Dabei werden mindestens sechs verschiedene Entzündungsmediatoren freigesetzt – Histamin, Leukotriene, Prostaglandine, Zytokine, Chemokine und Tryptasen. Die typischen Heuschnupfen-Symptome, wie eine juckende, blockierte oder laufende Nase, Niesreiz und juckende, tränende Augen sowie Druck auf den Nebenhöhlen, sind die Folge der dadurch ausgelösten Entzündung. Wird diese Entzündung nicht ausreichend bekämpft, kann sie sich in anderen Organen fortsetzen und chronifizieren. Gefürchtet ist der „Etagenwechsel“, bei dem es zu Asthma bronchiale kommt.
Laut der internationalen medizinischen Leinlinie der WHO Spezialgruppe ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) wird die empfohlene Behandlung durch Stärke und Dauer der Symptome bestimmt. Bei leichten und unregelmäßig auftretenden Beschwerden, die den Alltag kaum beeinträchtigen, können Antihistaminika- Tabletten eingesetzt werden. Sie blockieren lediglich den Entzündungsmediator Histamin. Bei mittleren bis schweren Symptomen, die regelmäßig auftreten, sollte man stets zu Glukokortikoid-Nasensprays greifen. Sie stellen die wirksamste Therapieoption dar. Denn sie bekämpfen alle sechs Entzündungsmediatoren und wirken damit umfassend gegen die Symptome des Heuschnupfens. Nasensprays mit Glukokortikoiden gelten heute als die erste Wahl bei der Behandlung der mittleren bis schweren allergischen Rhinitis, weiß Prof. Dr. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen: „Sie sind im Allgemeinen sehr gut verträglich und sogar zu Langzeittherapie geeignet.“
Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses wurden die beiden Glukokortikoide Fluticason und Mometason Ende 2016 für die nasale Anwendung bei Heuschnupfen aus der Verschreibungspflicht entlassen und stehen in dieser Heuschnupfensaison erstmals für die Selbstmedikation zur Verfügung. Fluticason kann als Nasenspray appliziert sehr niedrig dosiert werden. Pro Sprühstoß gelangen 0,05 Milligramm auf die Nasenschleimhaut. Weniger als zwei Prozent davon gelangen in den Blutkreislauf. Mit systemischen Nebenwirkungen ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch daher nicht zu rechnen. Auch lokale kortisontypische Nebenwirkungen oder eine Gewöhnung wurden nicht beobachtet. Eine einmal tägliche Anwendung reicht für eine umfassende Linderung an Nase und Augen. Das Nasenspray kann bereits kurz vor Beginn der persönlichen Heuschnupfensaison angewendet werden. ■
QUELLE
Presseveranstaltung Eucerin, 23. Februar 2017,
Hamburg, Veranstalter: Beiersdorf.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/17 auf Seite 10.