Tierheilpraxis
GELENKVERSCHLEISS BEI TIEREN
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Nicht nur Tiere, die altersbedingt an Arthrose leiden, kommen in meine Praxis, sondern auch junge Tiere, die aufgrund von Verletzungen, Fehlstellungen der Gliedmaßen, Nährstoffmangel, genetischen Vorbelastungen oder Überlastungen erkranken. Letzteres geht nicht selten auf das Konto von Übergewicht, das Mensch und Tier gleichermaßen betrifft.
Kann jedes Tier Arthrose bekommen? Bei Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch Schäden an Gelenkknorpel, darunterliegenden Knochen und Gelenkkapsel gekennzeichnet ist. Schwere Entzündungsreaktionen mit Veränderungen an Knochen und Gelenkkapsel sind die Folge und führen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit sowie auch zur Versteifung des Gelenks. Verschlimmerung der Beschwerden, treten häufig bei nasskaltem Wetter auf. Von der Arthrose eines Gelenks kann grundsätzlich jedes Tier betroffen sein, dessen Gelenke aufgebaut sind wie das menschliche Pendant.
Wichtige Bestandteile sind die Knochen, die Muskeln und die Sehnen sowie der dazwischenliegende Gelenkknorpel. Tierarten, die durch ihren Einsatz großer Belastung ausgesetzt sind, beispielsweise Sportpferde, sind häufiger betroffen. Aber auch genetisch vorbelastete Tiere wie Hunde und Katzen, bei denen häufig eine Hüftdysplasie zum Problem wird, sind anfälliger für eine Arthrose. Die Erkrankung kommt aber auch bei Kühen, Eseln und anderen ähnlichen Nutztieren vor.
Man darf keine Wunder erwarten Oft kommen die Patientenbesitzer mit einem schulmedizinisch austherapierten Tier zu mir. Doch Arthrose ist nicht heilbar, man kann lediglich die Beschwerden lindern und das Fortschreiten der Erkrankung eindämmen. Durch die Behandlung mit alternativen Heilmethoden haben die Tiere häufig wieder mehr Lebensqualität. Die Behandlungsmethoden sind unterschiedlich und werden immer individuell auf das Tier abgestimmt. Ein wichtiger Faktor ist die Ernährung. Diese sollte artgerecht sein, egal ob Pferde, Hunde oder Katzen, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten und Mangelerscheinungen vorzubeugen oder auszugleichen.
Behandlungsmöglichkeiten In meiner Praxis wende ich die Laserfrequenztherapie, Blutegeltherapie, Akupunktur, Farblichttherapie und Magnetfeldtherapie an. Unterstützend bekommen die Patienten homöopathische Mittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kräuter, Schüssler Salze oder auch Heilpilze.
Therapieziel: Das Fortschreiten der Arthrose eindämmen und dem Tier wieder Lebensqualität schenken.
Fallbeispiele Felix, ein 23-jähriges Voltigierpferd wurde mir vorgestellt mit starker Arthrose in beiden Karpalgelenken. Er lahmte sehr stark, als er aus der Box geführt wurde. Nach etwa zehn Minuten Bewegung im Schritt wurde die Lahmheit etwas besser. Er lief sich sozusagen ein. Eine Boxenhaltung ist für solche Pferde absolut ungeeignet. Die Bewegung ist sehr wichtig, damit die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel eindringen kann und diesen mit Nährstoffen versorgt. Ich riet der Besitzerin eine Umstellung des Pferdes in einen Offenstall, wo sich Felix nach seinen Bedürfnissen bewegen kann. Ich behandelte lokal die Gelenke mit einem Flächenlaser (Niedigenergie), um die Schwellung und Schmerzen zu reduzieren.
Es folgte eine Akupunkturbehandlung an einigen Punkten, die einen Ausgleich der betroffenen Meridiane bewirkt. Die Behandlung wurde zweimal pro Woche wiederholt. Nach etwa acht Wochen lief Felix deutlich besser. Die Haltungsbedingungen wurden seinen Bedürfnissen angepasst. Die Behandlung erfolgte weiterhin einmal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei Monaten. Danach hatte Felix wieder Freude an kleinen Sparziergängen. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, genoss Felix einmal pro Monat eine Behandlung. In den Wintermonaten unterstützten wir ihn mit Rhus toxicodendron C30 zweimal pro Woche mit einer Gabe von 5 Globuli.
Sissi, ein kleines zierliches Katzenmädchen kam mit ihrer Besitzerin in meine Praxis aufgrund einer ausgeprägten Lahmheit des rechten Hinterbeines. Die Besitzerin erzählte mir, dass ihr Kätzchen vor 2 Jahren einen Unfall hatte und die Hüfte gebrochen war. Sie hatte einen langen Leidensweg hinter sich. Ich untersuchte die Katze und stellte eine starke Schwellung am Kniegelenk fest. Aufgrund der Fehlbelastung war die Rückenmuskulatur total verspannt und schmerzhaft. Es war klar, hier mussten erst einmal Röntgenaufnahmen gemacht werden. Also schickte ich die Besitzerin mit Sissi in eine Tierklinik. Auf den Röntgenbildern konnte man eine Arthrose am Kniegelenk erkennen. Zum Glück war das Gelenk noch beweglich.
Ich setzte bei Sissi einen Blutegel, der auch sofort an der richtigen Stelle zubiss. Die Blutegel-Behandlung ist sehr wirksam, da sie in ihrem Speichel viele Stoffe besitzen, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Diese werden beim Saugen von Blut in die Blutbahn abgegeben. Zur Behandlung der verspannten Rückenmuskulatur verwendete ich eine Magnetfeldmatte, die ich der Besitzerin zur täglichen Anwendung mit nach Hause gab. Nach einer Woche konnte Sissi bereits besser laufen. Ich wiederholte die Blutegeltherapie nach zwei Wochen noch einmal. Nach Abklingen der Symptome bekam Sissi einmal wöchentlich eine Physiotherapie um den gesamten Bewegungsapparat zu unterstützen und wieder Muskulatur aufzubauen.
Dazu ein Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin und Chondroitin. Fletcher, ein Australien Cattle Dog, 11 Jahre alt, wurde mir in einem sehr schlechten Allgemeinzustand vorgestellt. Er war sehr dünn und verweigerte auch das Fressen. Die Besitzerin hatte vorab schon Röntgenbilder des kompletten Bewegungsapparates machen lassen, dabei wurde Arthrose in der Lendenwirbelsäule festgestellt. Er hatte starke Schmerzen, durfte aber aufgrund einer Lebererkrankung keine Schmerzmittel bekommen. Fletcher bekam Trockenfutter, das eine artgerechte Fütterung nicht gewährleistete. Ich empfahl ein hochwertiges Nassfutter ohne künstlich zugesetzte Mineralstoffe und Spurenelemente, um eine ausreichende und optimale Nährstoffversorgung zu erzielen.
Die Behandlung erfolgte mittels Laserfrequenztherapie und Akupunktur zweimal pro Woche über einen Zeitraum von sechs Wochen. Unterstützend bekam er eine Vitalpilzmischung aus Shitake, Cordyceps, Maitake, Pleurotus und Reihshi. Sein neues Futter schmeckte ihm sehr gut und er nahm auch wieder zu. Durch die Futterumstellung konnte man auch eine positive Veränderung von Haut und Fell erkennen und der Allgemeinzustand verbesserte sich binnen drei Monaten. Ich riet der Besitzerin zu einer Therapie im Was serlaufband, um schonend Muskulatur aufzubauen. Fletcher hatte dabei großen Spaß. Nach sechs Monaten ging es dem älteren Herrn sehr gut. Er hatte keine Schmerzen mehr und konnte mit seinem Frauchen problemlos wieder Spaziergänge von 30 Minuten unternehmen.
Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 07/2021 ab Seite 122.