Fuchbandwurm
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Wildkräuter | Fuchsbandwurm

GEFAHR ODER GOURMETSPEISE?

Wenn man sich gern in der Natur aufhält, kann es gut sein, dass man mit Gänseblümchen, Bärlauch, Sauerampfer oder Heidelbeeren nach Hause kommt und sie in den Speiseplan einbaut. Ungewaschen sind sie jedoch eine Gefahr oder nicht?

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Wenn einem während ausgelassener Spaziergänge, Fahrradtouren oder einem Picknick Wildkräuter, Waldfrüchte oder Pilze über den Weg laufen, möchte man am liebsten gleich zugreifen. Doch Vorsicht ist geboten, denn sie können mit den Eiern des Fuchsbandwurmes verseucht sein. Infiziert man sich, kann es zu einer Leberentzündung oder Lebervergrößerung kommen. Unbehandelt zerstört der Parasit sogar die Leber. Aber noch eine schwerwiegende Erkrankung können die Eier beim Menschen auslösen: Hirnhaut-Entzündung.

Der Fuchsbandwurm lebt im Dünndarm von Füchsen, aber auch bei streunenden Hunden und Katzen. Die Eier des Wurms befinden sich im Kot des Fuchses und sind hoch infektiös und resistent. Denn sie überleben das Einfrieren bis minus 20 Grad Celsius. Lediglich das Erhitzen über 60 Grad Celsius oder trockene Luft können den Eiern schaden. Sollte man sich infizieren, entwickeln sich Larven in der Leber, die nur langsam wachsen. Die Inkubationszeit kann bis zu 20 Jahre betragen.

Dem Robert-Koch-Institut wurden bei der letzten Erhebung im Jahr 2015 121 Fälle gemeldet, bei denen der Fuchsbandwurm aufgetreten ist. Die meisten Fälle stammen auf Baden-Württemberg. Das Risiko, an dem Parasiten zu erkranken, ist zwar gering. Dennoch sollte man die Warnungen, die von einem Fuchsbandwurm ausgehen, ernst nehmen, um sich nicht leichtsinnig zu gefährden. Daher einfach Obst, Wildkräuter oder Gemüse, die man in der freien Natur einsammelt, nicht direkt vor Ort naschen, sondern vor dem Verzehr gründlich waschen. Dann kann man beruhigt neue Trendgerichte kreieren und sie entspannt genießen.

Nadine Scheurer, Redaktion

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