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FUNKTIONELLE DYSPEPSIE
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Multitarget-Ansatz – Bei vielen Menschen mit chronischen oder öfter wiederkehrenden Oberbauchbeschwerden ergeben die gängigen bildgebenden Verfahren keinen Befund; häufig fördern auch spezielle Tests auf Unverträglichkeiten oder auf Allergien keine Ursache zutage. Die Betroffenen leiden an einer funktionellen Dyspepsie .
Funktionsstörungen auf verschiedenen Ebenen können daran beteiligt sein: So schreibt man insbesondere einer gestörten Motilität von Magen, Speiseröhre oder Darm sowie einer viszeralen Hypersensitivität, das heißt, einer gesteigerten Wahrnehmung beziehungsweise Verarbeitung von Reizen im Magen-Darm-Trakt (z. B.mechanische Dehnung) einen wesentlichen Part bei der Pathophysiologie zu. Auch entzündliche Vorgänge könnten eine Rolle spielen.
Auf all diese Parameter wirkt eine Fixkombination aus neun pflanzlichen Komponenten, darunter Extrakten aus der bitteren Schleifenblume (Iberis amara), Angelikawurzel (Angelicae radix) und Schöllkraut (Chelidonii herba) in einem günstigen Sinn ein. Das konnten Forscher des Lehrstuhls für Humanbiologie der Technischen Universität München in verschiedenen Experimenten nachweisen: Sie legten Muskelstreifen aus unterschiedlichen Teilen des Magens von Versuchstieren ex vivo in eine Nährlösung und testeten die Muskelaktivität nach Zugabe des Kombinationspräparats.
Je nach Regulationsmechanismus, dem die Magenmuskulatur in den verschiedenen Arealen unterliegt, reagierte sie auf das Phytopharmakon unterschiedlich: Am unteren Schließmuskel der Speiseröhre erhöhte sich – dosisabhängig – die Muskelspannung unter dem Einfluss des Extraktgemisches. Dagegen entfalteten die Substanzen im sogenannten Magenfundus und im Korpus, dem Hauptteil des Magens, eine relaxierende Wirkung, was die als Speicher fungierenden Teile dabei unterstützt, sich dem jeweiligen Füllungszustand anzupassen, also sich nach einer Mahlzeit auszudehnen (Akkommodation).
An der weiter unten gelegenen Magenpumpe dagegen (Antrum) kam es unter Zugabe des Extraktgemisches, wiederum dosisabhängig, zu einer Motilitätssteigerung. Diese Eigenschaft des Iberis-amara-haltigen Präparats bewirkt in vivo ein effektiveres Durchmischen, Zerkleinern und Weiterbefördern des Nahrungsbreis in kleinen Portionen und verhilft damit zu geregelter Magenentleerung. Alles in allem kann das Phytopharmakon also eine Normalisierung der Magenfunktion herbeiführen – zumal es zudem antinozizeptiv wirkt, also die Schmerzwahrnehmung unterdrücken kann, und antientzündliche und (im Darm) spasmolytische Qualität besitzt.
Quelle: Pressekonferenz Initiative Gesunder Magen: Sodbrennen – ein Symptom, zwei häufige Krankheitsbilder“, 6. Juni 2014, München, Veranstalter: Steigerwald Arzneimittel GmbH.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/14 auf Seite 8.