Schüßler Salze
FÜR DEN DARM
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Zu Schüßlers Lebzeiten hat die Medizin nicht im Entferntesten daran gedacht, der Darm könne einmal Ursache für psychische Probleme sein - oder dass er eigenständig „denken“ kann - das ist heute alles bewiesen. Selbst das Immunsystem brachte man nicht mit einer intakten Darmflora – heute sprechen wir von Darm-Mikrobiom oder Mikrobiota – in Zusammenhang. Probleme, die wir mit Prä- und Probiotika lösen, behandelte Dr. Schüßler mit seinen Salzen.
Und das funktioniert auch heute noch. Das bedeutet: Ist eine Störung vorhanden, kann sie ebenso durch Regulation – Veränderungsimpuls, anstatt durch Substitution, beseitigt werden. Das heißt nicht, dass wir Dr. Schüßler-Anhänger die mikrobiologische Therapie ablehnen – in der heutigen Zeit ist beides wichtig
Viele Ursachen Warum leidet unser Darm? Einerseits hängt es mit den häufig durchgeführten Antibiosen zusammen und auch andere Medikamente können sich negativ auf die Darmschleimhaut auswirken. Das Essverhalten der Menschen ist ebenfalls ein Faktor, viele Konservierungs-, Farb- und Geschmacksstoffe stören das sensible Mikrobiom - die Folge sind Intoleranzen, die stetig zunehmen. Die Therapie ist deshalb nur die eine Seite der Medaille - unser Essverhalten und Bewusstsein die andere, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Helfende Salze Bei Verdauungsschwäche und Obstipation helfen in erster Linie die Salze Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 und Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 – sie aktivieren die Darmperistaltik. Empfehlen Sie Ihren Kundinnen und Kunden zusätzlich die Salben Nr. 5 und Nr. 10 – sie sollen im Uhrzeigersinn in die Bauchhaut einmassiert werden. Bei Obstipation ist die Nr. 10 Natrium sulfuricum D3/D6 das wichtigste Salz. Bei trocken aussehendem Stuhl aufgrund mangelnder Bildung von Darmschleim kommt die Nr. 8 Natrium chloratum D6 zum Einsatz; bei kleinen und knolligen Stuhlmengen (wie Schafskot): Nr. 11 Silicea D12; bei hartem Stuhlgang mit trägem Darm: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12; bei nervöser Verstopfung, zum Beispiel vor oder nach einer Reise: Nr. 5 Kalium phosphoricum D6
Bei Fülle und Völlegefühl Leiden Ihre Kundinnen und Kunden nach schwer verdaulichen Mahlzeiten unter Völlegefühl (Roemheld-Syndrom), so raten Sie Ihnen zu dem besten Akutmittel, das die Naturheilkunde kennt: Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 – einzunehmen analog der „Heißen Sieben“ (zehn Tabletten in heißem Wasser aufgelöst, langsam und schluckweise trinken).
Entzündungen und Reizungen Sollten Ihre Kundinnen und Kunden unter Darmschleimhautentzündungen und -reizungen wie Reizdarm (Colon irritabile), Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leiden, dann kommen diese Salze zum Einsatz (auch adjuvant): Bei Entzündungen der Darmschleimhaut mit blutig-schleimigem Durchfall (vor allem bei weißgrau belegter Zunge): Nr. 4 Kalium chloratum D6; bei Reizdarm mit Schmerzen, Bauchkrämpfen und Durchfall: Nr. 4 Kalium chloratum D6 und Nr. 24 Arsenum jodatum D6; generell bei gereizter Darmschleimhaut – zum Beispiel nach verdorbenen Speisen, mit Blähungen, Durchfall: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12. Bei Schmerzen und Krämpfen: Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 als „Heiße Sieben“ oder alternativ Nr. 19 Cuprum arsenicosum D6. Bei Durchfall mit gelblich-bräunlich belegter Zunge: Nr. 6 Kalium sulfuricum D6; bei wässrigem Durchfall: Nr. 8 Natrium chloratum D6.
Irritationen Bei Darmfäulnis (Flatulenz, Meteorismus) empfehle ich die folgenden Salze: Bei unangenehm riechenden Winden (durch Fäulnis): Nr. 5 Kalium phosphoricum D6; bei „Seifenstuhl“ (Stuhl sieht aus, als liege eine seifige Schicht darüber): Nr. 9 Natrium phosphoricum D6; bei Blähungen mit Völle- und Druckgefühl: Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 als „Heiße Sieben“ oder Nr. 11 Silicea D3 als „Heiße Sieben“
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/18 ab Seite 24.
Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor