Gemeinsames Frühstücken im Kreise der Familie ist nicht nur schön, sondern anscheinend auch gesund. © Vasyl Dolmatov / iStock / Getty Images Plus

Aktionstag | Prävention

FRÜHSTÜCKEN GEGEN DIABETES

Heute ist Weltdiabetestag! Seit 1991 wird er am 14. November unter der Schirmherrschaft der Internationalen Diabetes-Föderation und der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt. Das Thema der aktuellen Kampagne: Familie und Diabetes – da ist regelmäßiges Frühstücken zur Vorbeugung von Diabetes Typ 2 doch ein passendes Thema.

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Etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung verzichtet morgens auf ihr Frühstück, bei den 18 bis 29-Jährigen sind es sogar um die 50 Prozent. Ist wohl Geschmackssache, es gibt ebenso Menschen, die sich nur schwer vorstellen können, auf die erste Mahlzeit des Tages zu verzichten. Doch hat das Auswirkungen auf die Gesundheit? Gibt es einen Einfluss auf die Ausbildung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2? Bislang konnte diese Frage nicht klar beantwortet werden, neue epidemiologische Studien scheinen dem Frühstücken aber eine große Rolle zukommen zu lassen – Frühstücken oder nicht Frühstücken, das ist hier die Frage.

„Grundsätzlich ist ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück allen Menschen – mit und ohne Diabetes – zu empfehlen“, betont die Epidemiologin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Sabrina Schlesinger. Sie ist Leiterin der Nachwuchsforschergruppe Systematische Reviews am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ). Sie und ihr Team verglichen Männer und Frauen in sechs Langzeitstudien unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index (BMI), insgesamt 96 175 Teilnehmer, von denen 4935 im Studienverlauf an Typ-2-Diabetes erkrankten. Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen ausbleibenden Frühstückstagen und einem steigenden Diabetesrisiko, das stärkste Risiko ist bei einem Verzicht der ersten Mahlzeit an vier bis fünf Tagen die Woche zu verzeichnen, danach steigt das Risiko nicht weiter an. „Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Selbst nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher“, erläutert Dr. Sabrina Schlesinger. Im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen, verzichten adipöse Menschen häufiger auf das Frühstücken; der Mahlzeitenverzicht wird sogar mit einer Zunahme des Gewichts diskutiert. Adipositas gilt als bedeutender Risikofaktor für das Auftreten von Diabetes mellitus Typ 2.

Doch warum ist das so? Warum lohnt es sich gesundheitlich offensichtlich, sich die Zeit zum Frühstücken zu nehmen? Eine Erklärung könnte ein gesunder Lebensstil per se sein. Wer morgens verzichtet, könnte generell eine ungesunde Ernährungsweise über den Tag hinweg zeigen – zum Beispiel durch den Konsum vieler Snacks oder hochkalorischer Getränke, weniger Bewegung oder mehr Rauchen. Diese Faktoren wurden in der Meta-Analyse jedoch berücksichtigt, der beobachtete Zusammenhang zwischen Frühstücksverzicht und dem Risiko für Typ-2-Diabetes könnte demnach auch durch andere Faktoren bedingt werden. „Weitere Studien sind nötig, die neben der Aufklärung der Mechanismen, auch den Einfluss der Zusammensetzung des Frühstücks auf das Diabetesrisiko erforschen“, schlussfolgert Dr. Sabrina Schlesinger.

Weitere Informationen rund um den Weltdiabetestag, Prävention, Behandlung und nützliche Tipps im Umgang mit Diabetes finden Sie hier im Programm zum heutigen Aktionstag 2019: https://www.diabetesde.org/veranstaltung/weltdiabetestag-2018/info

Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
   www.weltdiabetestag.de

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