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Nachgefragt 01/14

FAMILIENFREUNDLICHER ARBEITGEBER/KOLLEGIN MIT ALKOHOLPROBLEM

Ist die Apotheke ein familienfreundlicher Arbeitgeber? Was tun, wenn eine Kollegin ein Alkoholproblem hat?

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Wir haben Barbara Neusetzer und Bettina Schwarz (BVpta) für Sie gefragt. Die Berufsvertretungen beraten und unterstützen ihre Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich unter www.adexa-online.de und www.bvpta.de.

Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende ADEXA

Kann man Job und Familie gut kombinieren?
Das kommt ganz auf den Einzelfall an. Die Arbeitszeiten – bei sechs Wochenarbeitstagen und zunehmend längeren Öffnungszeiten – sind zunächst ähnlich familienunfreundlich wie im Einzelhandel. In größeren Apotheken kann man aber leichter Absprachen finden, die für KollegInnen mit Kindern günstiger sind. Außerdem lassen sich meist relativ gut Teilzeitmodelle finden, doch auch die Rückkehr zur Vollzeit sollte einfach sein. Arbeitgeber, die ihren MitarbeiterInnen Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder Zuschüsse anbieten, sind leider relativ selten.

Was vielen Müttern und Vätern aber besonders wichtig ist, ist eine grundsätzlich positive Einstellung des Apothekenleiters und des Kollegenteams zum Beispiel bei der Urlaubsplanung oder bei Krankheit eines Kindes. Im letztgenannten Fall haben tarifgebundene PTA übrigens einen Anspruch auf Freistellung für bis zu fünf Arbeitstage im Jahr bis zum vollendeten 16. Lebensjahr des Nachwuchses (§ 10a Bundesrahmentarifvertrag); der gesetzliche Anspruch endet bereits mit dem zwölften Geburtstag.

Sie sind uns wichtig!
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Dann schreiben Sie uns – wir greifen das Thema auf.
Umschau Zeitschriftenverlag,
DIE PTA IN DER APOTHEKE,
Petra Peterle,
Marktplatz 13,
65183 Wiesbaden,
oder per E-Mail an p.peterle@uzv.de

Bettina Schwarz, BVpta Geschäftsführerin

Wie sollte man mit Alkoholikern am Arbeitsplatz umgehen?
In Deutschland gelten circa fünf Prozent der ArbeitnehmerInnen als alkoholabhängig. Jedes Jahr sterben 40 000 Menschen direkt und 70 000 Menschen indirekt durch Alkoholismus. Die Folgen von Alkoholismus am Arbeitsplatz tragen auch die Kollegen und Kolleginnen. 25 Prozent der Angestellten geben an, Mehrarbeit für einen Alkoholiker erledigen zu müssen. Alkoholkranke melden sich fast drei Mal öfter krank und verfügen im Durchschnitt über 25 Prozent weniger Arbeitsleistung.

Doch was kann der Einzelne tun, wenn er feststellt, dass ein/e Kollege/in ein Alkoholproblem hat? Das sicherlich falscheste Signal wäre, die Augen vor dem Problem zu verschließen oder aus falsch verstandenem Mitleid die Fehler des/r Kollegen/ in „aufzufangen“. Denn geholfen wird durch ein solches Verhalten dem Betroffenen nicht! So schwer es auch schein, ist es aber am besten, den/die Kollegen/in direkt auf das Problem anzusprechen. Wenn möglich sollten auch Lösungsansätze aufgezeigt werden. Beratungsstellen und Hausärzte sind hier als erste Ansprechpartner zu nennen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 01/14 auf Seite 69.

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