Im Kongo ist erneut Ebola ausgebrochen. © ChiccoDodiFC / iStock / Getty Images Plus

Ebola | WHO

EBOLA-AUSBRUCH IM KONGO BEREITET WHO GROSSE SORGEN

Bei der Ebola-Epidemie in Westafrika vor einigen Jahren waren mehr als 11 000 Menschen gestorben. Nun ist die gefürchtete Viruserkrankung erneut ausgebrochen und zwar im Kongo. Die WHO ist beunruhigt.

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„Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, auch auf das Schlimmste“, erklärte der WHO-Direktor für Katastropheneinsätze, Peter Salama, vergangene Woche in Genf.

Doch nicht nur der Kongo ist gefährdet. Das Virus konnte auch auf Nachbarländer überschwappen. Es gilt nun, die Krankheit einzudämmen und eine erneute Epidemie zu verhindern. „Wir haben bereits neun Nachbarländer in höchste Alarmbereitschaft versetzt“, so Salama. Die Augen richten sich vor allem auf Kongo-Brazzaville und die Zentralafrikanische Republik, da sie ein gemeinsames Flusssystem haben.

Bislang sind zwei Fälle von Ebola in der Provinz Äquator im Nordwesten des Landes bestätigt worden, erklärte das kongolesische Gesundheitsministerium. Zudem gibt es laut WHO 18 weitere Menschen die wahrscheinlich und zwölf Menschen, die sich vermutlich angesteckt haben. Inzwischen sind 18 Menschen an Symptomen die auf Ebola hinweisen, wie beispielsweise mit Blutungen einhergehendem Fieber, gestorben. Bislang wurden die Todesfälle aber noch nicht als Ebola-Todesfälle deklariert. Es ist bereits des öfteren vorgekommen, dass eine kleine Zahl von Menschen im Kongo an Ebola stirbt. 2017 waren vier Menschen an dem tödlichen Virus erkrankt und gestorben. Zwischen 25 und 90 Prozent der Infizierten sterben an dem gefährlichen Krankheitserreger.

Da in den betroffenen Ländern die Infrastruktur meist katastrophal ist, ist eine gesicherte Hilfe durch Behörden und WHO oft schwierig. „Es gibt sehr wenige befestigte Straßen, sehr wenig Elektrizität, wenig Wasser oder sanitäre Anlagen“, so Salama. Daher erscheint dem WHO-Direktor eine Luftbrücke zur Versorgung die einzige sinnvolle Option. Zudem könnte der Einsatz eines experimentellen Impfstoffs Hilfe bringen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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