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Kommunikation

DIE STINKENDE KOLLEGIN

Offene Kommunikation hin oder her – wenn es darum geht, jemand anderem zu sagen, dass er einen unangenehmen Körpergeruch hat, ist die Redseligkeit bei fast allen Menschen zu Ende.

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Regel Nr. 1: Nicht vorführen Nehmen Sie Ihre Kollegin zur Seite und sorgen Sie dafür, ungestört zu sein. Denn Sie können mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ihr der unangenehme Körpergeruch nicht bewusst ist. Jeder, der schon einmal beispielsweise Knoblauch gegessen oder Bier getrunken hat, weiß: Die anderen riechen es. Man selber nicht. Und daher würde sie es noch viel weniger schätzen, wenn Sie mit der Tür ins Haus fallen und sie vor allen anderen bloßstellen. Das erklärt auch, warum indirekte Andeutungen wie „Hier riecht jemand ganz stark nach Schweiß“ oder das Schenken eines Deosprays ins Leere laufen: Die betroffene Person fühlt sich einfach nicht angesprochen.

Regel Nr. 2: Kommen Sie schnell zur Sache Sagen Sie, was ist - so kurz und so neutral, wie Sie können. Denn Sie können nicht mit schönen Worten umschreiben, dass jemand stinkt. Möglicherweise werden Sie Ihre Kollegin zunächst verletzen. Nehmen Sie das in Kauf. Denn wenn sie die Situation nicht in den Griff bekommt, schadet ihr das mehr, als die wenigen Minuten Unmut, die Ihre Offenbarung verursachen wird. Es ist auch durchaus legitim, zu sagen, dass Sie die Situation verunsichert. Beispiel: „Liebe Cornelia, ich will es kurz machen. Die Situation ist mir selber unangenehm und ich werde dir jetzt etwas sagen, was dich möglicherweise verunsichern oder sogar verärgern wird. Darf ich? Nun – Du hast manchmal einen etwas eigenartigen Körpergeruch. Das passiert jedem von uns mal. Es ist deshalb wichtig, dass du etwas unternimmst. Kannst du das für dich annehmen?“

Regel Nr. 3: Nicht tratschen Wenn Sie es gesagt haben, sind Sie mit der Angelegenheit zunächst fertig. Bitte brüsten Sie sich nicht bei Ihren anderen Kollegen damit, endlich mit der Sache aufgeräumt zu haben oder so. Nun sollte sich etwas ändern. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie der Sache etwas näher auf den Grund gehen: Halten Sie es für wahrscheinlich, dass ein Hygieneproblem vorliegt? Sprechen Sie es nochmals an: „Wir haben neulich schon kurz gesprochen. Ich habe den Eindruck, dass du das nicht ernst genommen hast. Ich fordere dich auf, den Körpergeruch durch häufiges Waschen und Wechseln der Kleidung in den Griff zu bekommen. Dein Auftreten ist den anderen Kollegen und unseren Kunden gegenüber nicht zumutbar."

Denken Sie, es handelt sich eher um ein gesundheitliches Problem? Dann beraten Sie die Kollegin: „Wir sprachen neulich schon mal kurz miteinander, und ich habe noch mal nachgedacht. Hast du schon mal Mittel X gegen Mundgeruch, Mittel Y gegen Blähungen oder Mittel Z gegen Schweiß ausprobiert? Schau, ich habe es bestellt. Willst du es mal nehmen?“ Bleiben Sie ansonsten offen und zugewandt. Wenn alle sich freundlich und respektvoll begegnen, ist das Problem schnell beseitigt.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER Apotheke Sonderheft „Kommunikation und Zusatzverkäufe" auf Seite 43.

Dr. Anna Laven, Apothekerin und Kommunikationstrainerin

Nicht, dass Sie unter den auf Sie einwirkenden Dämpfen nicht leiden würden. Auch medizinisch sind Sie weit genug bewandert, um zu wissen, dass auch gesundheitliche Gründe hinter fiesen Gerüchen stecken können. Allerdings macht Ihnen das die Sache nicht wirklich kommunikativ leichter. Allein die Tatsache, dass auch Kunden die Nase rümpfen könnten, sollte uns dazu motivieren, die betreffende Kollegin anzusprechen.

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