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Länder Und Ihre Sitten

DIE GRÜNE INSEL

Beeindruckende Landschaften mit atemberaubenden Klippen, Guinness Bier, Pubs mit traditioneller Musik und der weltberühmte St. Patrick‘s Day – Irland hat viele Facetten. Aber welche Traditionen und Bräuche sollte man kennen?

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Die Iren sind religiös. Während in Nordirland überwiegend Protestanten leben, gehören nahezu 90 Prozent der Bevölkerung Irlands dem Glauben der römisch-katholischen Kirche an. Zurück geht die Christianisierung auf den heiligen Patrick, der sich im Laufe des fünften Jahrhunderts in Gallien zum Priester ausbilden ließ, um anschließend als Bischof in Irland Kirchen, Klöster und Schulen zu errichten. Bis heute ist der Heilige Patrick bis weit über die Grenzen Irlands hinaus berühmt geblieben, denn die Iren feiern an seinem Todestag, dem 17. März, jährlich ihren Nationalfeiertag, den St. Patrick’s Day.

Dieser Tag beginnt meist traditionell mit einem Besuch eines Gottesdienstes. Im Anschluss daran folgt ein traditionelles Essen mit der Familie oder man feiert gemeinsam mit Freunden, Bekannten und Menschen, die man mal eben so auf der Straße trifft. Wer sich für einen Urlaub auf der grünen Insel entschieden hat, sollte einen Besuch in der Hauptstadt Dublin unbedingt einplanen. In der größten Metropole leben etwa ein Drittel der 4,6 Millionen Einwohner. Die moderne Wikingerstadt ist aufregend, entspannend, historisch und verspricht einen unvergesslichen Aufenthalt.

Sprache hat Tradition Die irische Sprache zählt wie Schottisch und Manx, was man auf der Isle of Man spricht, zu den gälischen Sprachen. Laut der Verfassung ist Irisch die Hauptamtssprache und Englisch lediglich eine Amtssprache. In der Praxis sieht das allerdings etwas anders aus. Obwohl es für die Iren verpflichtend ist, in der Schule irisch zu lernen, sprechen nur wenige, etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung, die hochkomplexe Sprache im täglichen Leben. Am häufigsten fällt einem die Sprache bei einem Aufenthalt im Irland jedoch bei Verkehrsschildern, öffentlichen Einrichtungen oder Ansagen in Bussen auf, da hier die entsprechenden Hinweise immer auf Englisch und auf Irisch angegeben werden.

Gruselstunde Das kennen Sie bestimmt auch: Es klopft an der Tür, man öffnet und vor einem stehen verkleidete Kinder die rufen „Süßes oder Saures“ – es ist Halloween. Was viele Menschen aber nicht wissen, ist, dass der Ursprung von Halloween vermutlich aus Irland stammt. Schon bei den Kelten wurde der 31. Oktober als Ende des Sommers gefeiert und als Tag, an dem die Toten ihr Reich verlassen und sich unter die Lebenden mischen. Heute ist auch in Irland deutlich spürbar, dass der Gedanke, der von Auswanderern in die USA mitgenommen wurde, sich dort weiterentwickelt hat und wieder zurückgekommen ist.

Singe niemals „God save the Queen“
Wenn man sich keinen Ärger einhandeln möchte, sollte man darauf verzichten, die englische Nationalhymne anzustimmen. Wer aber dennoch sein musikalisches Talent zum Besten geben mag, sollte dann lieber die irische Nationalhymne „Soldier Song“ oder eines der vielen Tradionals singen.

Prost oder Sláinte Die Iren sind ein lustiges und geselliges Völkchen. Während wir Deutschen beispielsweise nach der Arbeit eher nach Hause gehen und uns nur selten auf ein Feierabend-Bierchen mit Freunden treffen, gehört ein Einkehrschwung auf dem Heimweg für die Iren auf jeden Fall dazu. Hier treffen sich Menschen aller Altersgruppen und sozialen Schichten. In geselliger Runde warten die Iren in urigen Sitzecken, den sogenannten snugs, gerne auf ihr Guinness, das frischgezapft etwa vier Minuten benötigt. Bezahlt wird in den Pubs direkt an der Theke – ein Muss in der irischen Trinkkultur. Doch in den Pubs wird nicht nur getrunken und gesellig beisammengesessen.

Wer Lust auf spontanes Musizieren hat, der sollte auf jeden Fall länger bleiben. Oft hat der ein oder andere ein Instrument dabei, um gemeinsam Musik zu machen. Los geht es in der Regel aber erst nach 21 Uhr. Während der Woche wird in den Pubs in der Regel bis 23.30 Uhr ausgeschenkt. Am Wochenende dürfen die Gäste eine Stunde länger bleiben. Sonntags ist meistens um 23.00 Uhr Schluss. Aber bei den Iren gibt es die sogenannte „drinking up time“, das bedeutet, dass man noch eine letzte Runde bestellen kann und danach 30 Minuten Zeit zum Austrinken hat. Übrigens, in Cork findet man eine der längsten Theken von ganz Irland. Eine Besonderheit sollte man noch wissen, bevor man ein Pub betritt. Wenn Iren zusammensitzen, dann werden des öfteren Runden ausgegeben. Normalerweise verlässt keiner, der am Tisch sitzt, das Pub, ohne selbst eine Runde ausgegeben zu haben. Sollte man einfach aufstehen und gehen, kann es gut sein, dass man beim nächsten Besuch geschnitten wird. Denn Iren haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis.

Irish Stew Wer schon einmal in Irland Urlaub gemacht hat, weiß, dass das Essen einen sehr hohen Stellenwert hat. Überall im Land, auch in abgelegenen Ortschaften, findet man gute und preiswerte Restaurants. Der Tag beginnt für die Iren mit einem ausgiebigen Frühstück. Hier werden in der Regel Cornflakes, Eier, gebratener Speck, Würstchen, Toastbrot und Marmelade angeboten. Beim Mittagessen stehen die Iren eher auf leichte Küche. Natürlich darf auch der Tee am Nachmittag nicht fehlen. Dieser wird mit Milch und Zucker getrunken. Am Abend darf es dann gerne wieder etwas Reichhaltiges sein. Eines der bekanntesten Gerichte ist das Irish Stews, ein deftiger Eintopf mit Kartoffeln, Lammfleisch und Zwiebeln. Anschließend noch einen schönen irischen Whisky oder einen Irish Coffee genießen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/17 ab Seite 50.

Nadine Scheurer, Redaktion

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