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CRISPR/CAS9 AUCH FÜR DIE VIRENBEKÄMPFUNG EINSETZBAR?
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Bei Crispr/Cas9 handelt es sich eigentlich um eine erstmalig 2012 dokumentierte Methode zum zielgerichteten Zurechtschneiden von DNA-Sequenzen beziehungsweise dem nachfolgenden Einbau neuer Sequenzen. Entdeckt wurde der Mechanismus in Bakterien. Diese nutzten Crispr als Teil der adaptiven Abwehr, um sich gegen bedrohliche Erreger, wie zum Beispiel Viren, zu wehren. Erkennt das Bakterium DNA-Sequenzen eines potenziellen Eindringlings, aktiviert es über Cripsr das Enzym Cas9, um diese DNA zu zerschneiden und damit zu zerstören. Bei einigen Cas9-Proteinen war bereits bekannt, dass sie auch RNA erkennen und zerschneiden können, bisher waren hierfür allerdings zusätzliche Erkennungsfaktoren oder Modifikationen notwendig.
Einer neuen Erkenntnis Würzburger Forschern zufolge kann das Cas9-Protein des Bakteriums Campylobacter jejuni auch ohne weitere Modifikationen RNA zerschneiden. Mit dieser Eigenschaft könnte man bei einer Infektion mit bestimmten Viren, deren Erbinformation in Form von RNA vorliegt (z.B. Polio-, Rhino- oder HI-Virus), den Virus selektiv und rasch durch Zerschneiden seines Genoms eliminieren. Das Team um Cynthia Sharma vom Institut für molekulare Infektionsbiologie der Universität Würzburg konnte das Cas9-Protein, bei dem es sich um das bisher kürzeste der bekannten Enzyme handelt, sogar so programmieren, dass es sich gegen ausgewählte RNA-Moleküle richtet. Dadurch ließe sich das neue System möglicherweise besser kontrollieren, zielgerichteter und vielleicht sogar im Kampf gegen RNA-Viren einsetzen.
Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin
Quelle: Apotheke adhoc